Am Mittwoch, 13. Juli, 19 Uhr, stellt das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, Michael Wildts Buch „Zerborstene Zeit. Deutsche Geschichte 1918 bis 1945“ vor. Die Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, Dr. Mirjam Zadoff, spricht mit dem Autoren über sein Buch und die deutsche Geschichte.
Deutschland zwischen 1918 und 1945 – ein Zeitraum von knapp 30 Jahren, in dem gleich zweimal für Millionen Menschen eine „neue Zeit“ anbricht: 1918 nach dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs und 1933 mit der Machtübernahme durch Adolf Hitler. Als eine „zerborstene Zeit“ schildert Michael Wildt diese Jahre in seiner atmosphärisch dichten Darstellung, die die Ereignisstränge der „großen“ Geschichte mit den Erfahrungen und Lebenswelten der Zeitgenoss*innen verbindet.
Die Straßen Berlins in den Tagen der Novemberrevolution, das Ruhrgebiet 1923 während des Einmarschs der französischen Truppen, Varieté-Shows, die schwarze Community in Deutschland, Lemberg 1941 und Hamburg
beim Bombenangriff am Altjahrsabend 1944 – das sind nur einige der Orte, an die Michael Wildt die Leser*innen in seinem neuen Buch mitnimmt. Es entführt in Hinterhöfe, private Heime und Baracken, und es lässt Zeitzeug*innen wie Käthe Kollwitz und Victor Klemperer, aber auch den unbekannten katholischen Gastwirt oder die national gesinnte Lehrerin zu Wort kommen. Kein anderes Werk hat bislang das „oben“ und das „unten“ der Geschichte so intensiv in eine kollektive Erzählung überführt wie dieses eindrucksvolle Panorama Deutschlands und der Deutschen im „Zeitalter der Extreme“.
Michael Wildt ist Professor für Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und einer der besten Kenner der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Infos zur Barrierefreiheit unter http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/besucherinformation/barrierefreiheit.