Oberbürgermeister Dieter Reiter kondoliert der Lebensgefährtin von Klaus Lemke: „Mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass Ihr Lebensgefährte Klaus Lemke verstorben ist. Im Namen der Landeshauptstadt München und persönlich spreche ich Ihnen und allen Angehörigen zu diesem schmerzlichen Verlust mein aufrichtiges Mitgefühl aus. Die ganze Filmrepublik trauert, so hieß es am Freitagmorgen, doch nicht nur diese. Mit Klaus Lemke hat München einen seiner kreativsten, seiner unerschrockensten Künstler verloren, die Nachricht von seinem Tod hat mich sehr getroffen. Die deutsche Filmlandschaft hat ihm so viel zu verdanken: Nicht nur, dass er Stars wie Iris Berben, Sylvie Winter oder Cleo Kretschmer entdeckte und durch seine Filme eine ganz eigene Sprache und neue Sichtweisen schuf, auch seine stets kritische Auseinandersetzung mit dem Filmbusiness wird fehlen.
Wo Klaus Lemke war, da war das Leben. So kann sich insbesondere München glücklich schätzen, ihn, der in den 1970er Jahren den Spitznamen „König von Schwabing“ verpasst bekam, in der Stadt gewusst zu haben. Eine Stadt, die er in Filmen wie ‚Amore‘ oder ‚Schmutziger Süden‘ immer wieder treffend porträtiert hat. Auch wenn er sich aus Geld und Ehrungen wenig machte, sollen wenigstens einige Auszeichnungen hier erwähnt sein, die auch die Unermüdlichkeit und Kontinuität in seinem Schaffen zeigen: Bereits im Jahr 1968 erhielt Klaus Lemke einen Bambi für ‚48 Stunden bis Acapulco‘, in den 1970er Jahren folgte ein Adolf-Grimme-Preis und 2010 dann die höchste filmische Auszeichnung der Stadt, mit dem Filmpreis der Landeshauptstadt München.
Der Film war sein Leben, bis zuletzt. Auf dem diesjährigen Filmfest München hat seine Dokumentation ‚Champagner für die Augen – Gift für den Rest‘ Premiere gefeiert, in der die größten Erfolge seiner Münchner Zeit zu sehen sind. Auf diesem Festival hat er uns auch, ein letztes Mal, mit einem seiner großartigen, auf Pappe gemalten Sprüche beehrt: ‚Kunst kommt von Küssen‘. Danke für all die filmischen Küsse, die uns über die Jahrzehnte geschenkt wurden.
Ich wünsche Ihnen und allen Angehörigen, dass die Erinnerung an die gemeinsamen Momente und an das gemeinsame Schaffen in Ihrer Trauer ein Trost sein kann. Sie dürfen gewiss sein, dass Klaus Lemke im Herzen aller Filmfans immer einen Platz haben wird. Die Landeshauptstadt München wird ihn in ehrendem Andenken bewahren.“