Wie tragen sich Erinnerungen in Bildern fort? Wie können sie Erzählungen aufbewahren und Geschichte aktivieren? Und wie können Bilder dem kollektiven Gedächtnis Ausdruck verleihen und dabei vielfache Perspektiven abbilden? Diese und weitere Fragen sind Ausgangspunkt des Workshops „Bilder der Erinnerung“ mit Fotografin Sima Dehgani und Kuratorin Juliane Bischoff am Freitag, 29., und Samstag, 30. Juli, um jeweils 10 Uhr, im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1. Im Sommer 2021 reiste Sima Dehgani in das ukrainische Dorf Jewmynka, um Menschen zu fotografieren, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs als Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet wurden. Dabei rückte sie das heutige Lebensumfeld der Zeitzeug*innen sowie deren Kinder, Enkel und Urenkel in den Fokus. Sie schuf auf diese Weise ein fotografisches Portrait einer verlorenen Zeit, über die viele Jahre weder im öffentlichen Bereich noch im privaten Umfeld gesprochen werden durfte und die bis heute fortwirkt. Ihr Fotoprojekt erschien anlässlich des Digitalprojekts „Departure Neuaubing. Europäische Geschichten der Zwangsarbeit”.
Der zweitägige Workshop beschäftigt sich mit fotografischen Visualisierungen von Geschichte und Erinnerung. Nach einem theoretischen Input stellt Sima Dehgani ihre Praxis und konzeptionellen Ansätze vor. Anschließend setzen die Teilnehmer*innen eigene Zugänge zu Bildern der Erinnerung um. Die Ergebnisse werden gemeinsam diskutiert.
Grundlegende Kenntnisse der Fotografie und ein Interesse für die Auseinandersetzung mit bildtheoretischen Fragen sind wünschenswert. Bitte eigene Geräte (digital oder analog, Smartphone ist ebenfalls möglich) mitbringen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an buchung.nsdoku@muenchen.de. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt.
Infos zur Barrierefreiheit unter www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/besucherinformation/barrierefreiheit sowie unter https://www.kultur-barrierefrei-muenchen.de/ns-dokumentationszentrum/.