Die Arbeitslosigkeit in Agenturbezirk München ist im Juli wieder deutlich gestiegen. So nahm die Zahl der Arbeitslosen um 1.910 auf 42.907 zu. Die Arbeitslosenquote – die seit Jahresbeginn unter die Vier-Prozent-Marke (Mai: 3,7 Prozent) gesunken war – stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist, dass ukrainische Geflüchtete seit Anfang Juni Anspruch auf die Grundsicherung (SGBII) haben und damit in die Zuständigkeit der Jobcenter fallen. Viele von ihnen werden nun erstmals als arbeitslos erfasst. Im Juli waren in München insgesamt 4.330 ukrainische Geflüchtete arbeitslos gemeldet.
Bayern und Bund
Die Zahl der Arbeitslosen steigt in Bayern von Juni auf Juli um 8.233 oder 3,6 Prozent auf 238.839. Dieser Anstieg basiert allerdings nur zur Hälfte auf dem Zugang von ukrainischen Geflüchteten. Die Arbeitslosenquote liegt in Bayern im Juli 2022 bei 3,2 Prozent und damit nur noch um 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Diese Zahl bildet allerdings noch immer nicht den tatsächlichen Aufwuchs ab, da viele der ukrainischen Geflüchteten, zum Beispiel alleinerziehende Mütter mit Kleinkind, nicht als arbeitslos gezählt werden (sogenannte Fälle nach § 10 SGB II – Erziehende mit Kindern). Ohne die ukrainischen Arbeitslosen wäre die Arbeitslosigkeit – wie saisonal üblich – von Juni auf Juli um 4.116 oder 2,0 Prozent gestiegen.
Der Beginn der Sommerpause und die Erfassung ukrainischer Geflüchteter führen im Juli 2022 bundesweit zu einem weiteren deutlichen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 107.000 auf 2.470.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 48.000 zugenommen. Der außergewöhnlich starke Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Monat hängt nicht mit Problemen am Arbeitsmarkt zusammen, sondern geht auf die Fluchtmigration aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskrieges zurück. Die Arbeitslosenquote stieg von Juni auf Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
In Westdeutschland nahm die Arbeitslosenquote im Juli auf 5,1 Prozent zu (Juni 4,9 Prozent) und auch in Ostdeutschland hat die Arbeitslosenquote zugenommen auf 6,8 Prozent (Juni 6,5 Prozent).