Minimize your CO₂ – Reduziere dein persönliches CO₂-Level – mit App-Unterstützung
Antrag Stadtrats-Mitglieder Kathrin Abele, Ulrike Boesser, Simone Burger, Verena Dietl, Anne Hübner, Hans Dieter Kaplan, Renate Kürzdörfer, Haimo Liebich, Bettina Messinger, Marian Offman, Heide Rieke, Jens Röver, Dr. Constanze Söllner-Schaar und Christian Vorländer (SPD-Fraktion) vom 20.11.2019
Antwort Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz:
Sie beantragen die – gemeinsam mit einer*m externen Partner*in – Programmierung einer städtischen App, mit der alle Münchner*innen ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck bzw. ihren CO2-Verbrauch messen können sowie Vorschläge erhalten, wie durch vernünftige Maßnahmen weniger CO2 emittiert werden kann. Zusätzlich soll ein Prämienkonzept entwickelt werden.
Als Begründung führen Sie aus:
Schon heute gibt es Prämien für SWM-Kund*innen mit besonders geringem Stromverbrauch. Dies soll für unterschiedlichste auf das Klima wirkende Bereiche ausgebaut und in einer alle Generationen ansprechenden App zusammengefasst werden.
Das Ziel: Ein Bewusstsein für die eigene Ökobilanz entwickeln und dann etwas tun, damit der ökologische Fußabtritt kleiner wird.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, darf ich Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag vom 20.11.2019 Folgendes mitteilen:
München Cool City als Klimaschutzkampagne der Landeshauptstadt München sensibilisiert und aktiviert die Stadtgesellschaft bereits seit 2018 für den Klimaschutz. Neue und bestehende Angebote aus dem Bereich Klimaschutz sowohl der Landeshauptstadt München selbst als auch von den Partner*innen aus der organisierten Zivilgesellschaft werden im Rahmen von München Cool City bereits mit diversen „Werkzeugen“ der Öffentlichkeitsarbeit transportiert. Dazu gehören unter anderem das zentrale Klimaschutzportal coolcity.de, ein regelmäßiger Newsletter oder Beiträge in Printmedien.
Mit der neuen, seit Gründung des Referats für Klima- und Umweltschutz erfolgten strategischen Neuausrichtung in den wichtigen Themenbereichen „Klimaschutz und Klimaanpassung“ wird auch die Klimaschutzkampagne München Cool City derzeit konzeptionell angepasst. Hierfür entwickeln externe Auftragnehmer*innen ein neues strategisches Konzept zur Kampagnenarbeit.Im Rahmen dieses neuen Konzeptes wurde auch die Möglichkeit der Konzeption und Verwendung einer städtischen App erörtert, mit denen Bürger*innen ihren CO2-Verbrauch messen können, sowie Vorschläge betrachtet, wie durch vernünftige Maßnahmen weniger CO2 emittiert werden kann. Um den Erfolg einer solchen App sicherzustellen, ist ein differenziertes Konzept notwendig. Dabei wird u.a. die Anwendung definiert, die Nutzer*innengruppe bestimmt, eine Funktionsliste erstellt, eine Roadmap festgelegt und das Design eruiert. Das Konzept dient nicht zuletzt dazu, einen seriösen und realistischen Budgetrahmen zu definieren. Da bereits für die Konzepterstellung eine spezielle technische Expertise notwendig ist, ist hier die Einbindung eines Dienstleisters von Anfang an unbedingt erforderlich.
Nach einer ausführlichen Kosten-/Nutzen-Abwägung ist das Ergebnis dieser strategischen Überlegungen, dass der für eine entsprechende App nötige Finanzbedarf nicht im Einklang mit einem verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergeldern steht. Insbesondere, da auf dem freien Markt bereits eine Vielzahl ähnlicher Apps bereitsteht, die gegebenenfalls eingesetzt werden können – wie beispielsweise die für Smartphones optimierte Seite des Umweltbundesamts (https://uba.co2-rechner.de/de_DE/).
Das Referat für Klima- und Umweltschutz strebt mit dem Relaunch der MCC eine starke Kommunikation in die bzw. mit der Stadtgesellschaft an und entwickelt dementsprechend öffentlichkeitswirksame Kampagnen sowie Formate zur Bürger*innenbeteiligung. Denn die Transformation der Stadt München zu einer klimaneutralen Stadt bis 2035 ist ein äußerst ambitioniertes Ziel, das nicht ohne die aktive Mitwirkung und die Veränderungsbereitschaft ihrer Bürger*innen erreicht werden kann. Ziel der Kampagnenarbeit ist es, die Notwendigkeit der Veränderung und die positiven Perspektiven, die sich daraus ergeben, durch begleitende Kommunikationsarbeit (Information, Partizipationsangebote etc.) mit Leben zu erfüllen, lebensnah darzustellen und der Bevölkerung nahezubringen.
Dies kann nur in ständigem und direktem Austausch mit der Bevölkerung, aber auch mit zahlreichen Fachleuten und Partner*innen gelingen. Eine sowohl finanziell wie auch personell aufwändige App kann diesen Mehrwert nicht erbringen. Darüber hinaus wird im Rahmen der neuen Kommunikationskampagne auch eine neue Webpräsenz entwickelt, die allen Anforderungen an eine moderne Online-Kommunikation erfüllt.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.