Ausbau von LED-Technik bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Alexandra Gaßmann, Manuel Pretzl und Sebastian Schall (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 10.6.2022
Antwort Baureferat:
In Ihrer schriftlichen Anfrage „Ausbau von LED-Technik bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung“ vom 10.6.2022 führen Sie Folgendes aus:
„Aufgrund des Ukrainekriegs ist auch die Landeshauptstadt München von den Folgen der Energieknappheit betroffen. Energieeffizienz ist daher ein zentrales Thema. Studien zufolge können etwa 15% des Endenergieverbrauchs bzw. der Energiekosten durch nicht- und geringinvestive Maßnahmen eingespart werden. Einsparpotentiale sieht die CSU-FW-Stadtrats- fraktion in der Reduzierung des Altbestands bei der Straßenbeleuchtung und dem Ersatz alter Lampen durch LED-Technik. 20% des weltweiten Stromverbrauchs wird für die Beleuchtung benötigt. Angesichts ineffizienter Systeme ließe sich zahlreichen Studien zufolge in diesem Sektor 50 bis 80 Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Bereits nach zwei bis vier Jahren rechnet sich die Investition in LED-Lampen. Neben den Gesichts- punkten Umweltschutz und Kostenreduzierung ermöglicht die LED-Technik auch eine bessere Lichtqualität und vielfältige Steuerungsmöglichkeiten und bietet mehr Sicherheit in Konfliktzonen wie Kreuzungen oder Einmün- dungen. Ebenso kann durch intelligente Steuerungstechnik die notwendige Licht- und Energiemenge in der Nacht viel dosierter eingesetzt werden. Dies eröffnet zusätzliche Einsparpotentiale. In der Gesamtschau trägt dies zu einer verbesserten CO2-Bilanz in München bei, indem weniger CO2- bei der Energieerzeugung anfällt. Der Bauausschuss hat am 4.2.2020 in der Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 17541 beschlossen, dass das Baureferat beauftragt wird, die Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb Freiham Nord auf das gesamte Stadtgebiet zu übertragen und bei der Straßenbeleuchtung LED-Technik einzusetzen.“
Hierzu stellen Sie folgende Fragen:
Frage 1:
Wie ist der aktuelle Stand des Austauschprogramms, um die von der EU-Verordnung betroffenen Leuchten bis 2028 auf LED-Technik umzurüsten bzw. auszutauschen?
Frage 2:
Ist die Finanzierung gesichert oder besteht zusätzlicher Ressourcenbedarf? Falls ja, wie hoch ist dieser?
Frage 3:
Wie viel Prozent der Straßenlampen im städtischen Netz werden aktuell noch mit alten Lampen betrieben?
Frage 4:
Wie viele Straßenlampen wurden seit dem o.g. Beschluss bereits auf die LED-Technik umgerüstet?
Frage 5:
Ist es aufgrund der Coronapandemie zu Verzögerungen beim Austauschprogramm gekommen?
Frage 6:
Bestehen aufgrund der Ukrainekrise aktuell Lieferengpässe, die das Austauschprogramm verzögern?
Frage 7:
Wird beim Ausbau der LED-Technik im Stadtgebiet auch der Einsatz von Sensoren für intelligente Straßenlaternen geprüft und berücksichtigt?
Antwort:
Ihre Fragen können wir Ihnen zusammengefasst wie folgt beantworten:
Das Baureferat setzt im Bereich der Straßenbeleuchtung bei allen Neubaumaßnahmen LED-Technik ein. Für die Umrüstung der Leuchten im Bestand hat der Stadtrat am 4.2.2020 (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 17541) ein erstes Austauschprogramm beschlossen. Die dafür erforderlichen Finanzmittel wurden mit dem Beschluss „Sonderprogramm Klimaschutz 2021“ vom 28.7.2021 (Sitzungsvorlage Nr. 20-26/V 03895) bereitgestellt.
Daraufhin hat das Baureferat umgehend die erforderlichen Materialien sowie Bauleistungen für die Jahre 2021 und 2022 ausgeschrieben. Noch im Jahre 2021 sind die ersten 2.000 LED-Leuchten montiert worden. Trotz der derzeit vielfältig erschwerten Bedingungen aufgrund pandemie- und kriegsbedingter Lieferengpässe bzw. -verzögerungen bei Leuchtenherstellern und ausführenden Firmen konnten im Jahre 2022 (Stand Juli) bisher weitere 2.000 Straßenleuchten mit LED-Technik im Bestand installiert werden, sodass mittlerweile insgesamt bereits 4.000 Straßenleuchten ausgetauscht sind.
Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Beschluss des Bauausschusses vom 4.2.2020 (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V 17541) verwiesen.