Gasteig HP8 – Finanzierung der verkehrlichen Anbindung
Antrag Stadtrats-Mitglieder Beatrix Burkhardt, Hans Hammer und Veronika Mirlach (CSU-Fraktion) vom 12.8.2021
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
In Ihrem o.g. Antrag fordern Sie die verkehrliche Anbindung des Interimsgasteigs mit 1 Million Euro pro Jahr aus der Nahmobilitätspauschale zu finanzieren.
Die beantragte Finanzierung aus der Nahmobilitätspauschale fällt zwar in die Zuständigkeit des Stadtrates; wie nachfolgend erläutert, erfolgt in diesem Fall jedoch keine Finanzierung aus der Nahmobilitätspauschale. Die verkehrliche Anbindung wurde zudem bereits erreicht. Daher wird der Antrag im Folgenden als Brief beantwortet.
Hierzu haben wir eine Stellungnahme der SWM/MVG erbeten, die uns Folgendes mitteilte:
„Die Mehrverkehre (Shuttlebus Parkplatz, Verstärkung der Linien U3 und 54) zur Anbindung des neuen Kulturzentrums HP8 führen zu einem deutlichen Mehraufwand bei der MVG, der durch die erwarteten Fahrgelderlöse nicht gedeckt ist. Zur Deckung der Betriebskosten werden in erster Linie die Einnahmen aus einer geschlossenen Kombiticketvereinbarung zwischen der Gasteig München GmbH und der MVV GmbH herangezogen. Das verbleibende Betriebskostendefizit wird von der Gasteig München GmbH als Betriebskostenzuschuss übernommen. Hierfür wurde die Gasteig München GmbH von der Landeshauptstadt München mit einem jährlichen Finanzvolumen von 1 Million Euro ausgestattet.
Mit Eröffnung des Gasteig HP8 wurden folgende Angebotserweiterungen seitens der MVG in Abstimmung mit der Gasteig München GmbH getroffen, auf die wir in diesem Zusammenhang hinweisen möchten:
-Die U-Bahnlinie U3 hat grundsätzlich ausreichend Kapazitäten, um die Fahrgastnachfrage auffangen zu können. Vor und nach größeren abendlichen Veranstaltungen werden gezielt an den Veranstaltungszeiten bzw. -tagen ausgerichtete zusätzliche Zugfahrten aus der Innenstadt von und zur Station Brudermühlstraße angeboten. Wegen der Flexibilität des Einsatzes werden diese Fahrten nicht in den statischen Fahrplanmedien, wie etwa Aushängen an den Bahnsteigen oder im Fahrplanbuch, kommuniziert.
Im Berufsverkehr sind keine Verdichtungen über den Takt 5 hinaus möglich, da alle U-Bahnfahrzeuge und -personale bereits im Linienbetrieb oder in den Werkstätten (Fahrzeuge) gebunden sind. Aus diesem Grund können von Montag bis Freitag vor Beginn einer Veranstaltung keine zusätzlichen Fahrten angeboten werden.
-Die ExpressBus-Linie X30 hält an der neu benannten Haltestelle ‚Schäftlarnstraße/Gasteig HP8‘. Damit besteht ergänzend zur MetroBus-Linie 54 ebenfalls die Verknüpfung zur Brudermühlstraße U3, Harras S7/U6, Candidplatz U1, Silberhornstraße U2 sowie Ostbahnhof S-Bahn/U5/Regionalverkehr. Der Fahrplan der Linie bleibt darüber hinaus unverändert, eine Ausweitung auf den Sonntag ist nicht vorgesehen.
-Beim MetroBus 54 wird an allen Tagen bis 23 Uhr ein 10-Minuten-Takt zwischen Ostbahnhof und Harras angeboten und damit zirka eine
Stunde länger gegenüber dem regulären Fahrplan und zirka 2,5 Stunden länger gegenüber dem derzeit eingeschränkten Pandemie-Fahrplan.
-Vom Parkhaus auf dem Gelände des Blumengroßmarkts wird ein im dichten Takt verkehrender Shuttle-Verkehr zur Haltestelle ‚Schäftlarnstraße/Gasteig HP8‘ auch Besucherinnen und Besuchern, die mit dem Pkw anreisen, angeboten. Die Betriebszeiten werden dabei auf die Veranstaltungszeiten abgestimmt. Ein zusätzlicher Parkplatz auf dem Blumengroßmarkt mit Anbindung an den Shuttle-Verkehr ist laut der Gasteig München GmbH in Planung.“
Da die Gasteig München GmbH für die Verkehrsanbindung des Interimsquartiers HP8 von der Landeshauptstadt München mit einem jährlichen Finanzvolumen von 1 Million Euro ausgestattet wird, ist die geforderte Finanzierung aus der Nahmobilitätspauschale nicht erforderlich.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen der MVG Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass wir Ihren Antrag zufriedenstellend beantworten konnten und dieser zunächst als erledigt gelten darf.