Der Tourismus in München hat wieder richtig Fahrt aufgenommen. Während die ersten drei Monate des Jahres noch sehr verhalten waren, ist seit den Osterferien eine deutliche Wiederbelebung der touristischen Nachfrage zu verzeichnen, die sich über den Sommer hin nicht nur fortsetzte, sondern sogar kontinuierlich steigerte. So erreichten die Übernachtungszahlen des ersten Quartals 2022 nur knapp 40 Prozent des Aufkommens des Vergleichszeitraumes 2019. Im zweiten Quartal (April bis Juni) konnten nach den nun vorliegenden endgültigen Übernachtungszahlen für diesen Zeitraum wieder knapp 90 Prozent der Übernachtungen aus der Vor-Corona-Zeit generiert werden.
Es ist in erster Linie der Inlandsmarkt, der den Tourismus in München trägt. Im zweiten Quartal 2022 kamen knapp zwei Drittel der Übernachtungen aus Deutschland, der Anteil der internationalen Übernachtungen lag bei rund 35 Prozent. In der Zeit vor Corona war dieses Verhältnis in etwa ausgeglichen.
Bemerkenswert ist, dass die Gesamtzahl der inländischen Übernachtungen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um knapp 7 Prozent zulegte. Mit 992.335 gemeldeten Übernachtungen aus Deutschland wurde im Juni 2022 sogar das beste Monatsergebnis eines Marktes seit der Datenerfassung erzielt.
Doch ist es nicht nur der Inlandsmarkt, der zuversichtlich stimmt. Die Märkte Österreich und Schweiz haben seit April rund 90 Prozent des Übernachtungsvolumens aus der Vor-Pandemie-Zeit erreicht, die USA liegen bei 73 Prozent, Großbritannien und die Arabischen Golfstaaten bei je 67 Prozent und Südostasien sowie Italien bei 64 Prozent.
Während der Tourismus in München generell wieder Fahrt aufnimmt, bleiben in wenigen wichtigen Märkten nach wie vor die Gäste aus. So erreichten die Übernachtungszahlen aus China im zweiten Quartal 2022 nur 11 Prozent des Volumens vom Vergleichszeitraum 2019, aus Russland sind es 13 Prozent, aus Japan 18 Prozent.
Urlaubs- und Geschäftsreisen sorgen für gute Bilanz
Mit Beginn der Osterferien im April belebte sich der Tourismus in München spürbar. Die ersten größeren Ferien nach einem Winter mit hohen Inzidenz-Zahlen nahmen viele Menschen zum Anlass, endlich wieder zu verreisen. Auch das geschäftliche Reisen nahm parallel dazu Fahrt auf. Mit der „Laser“ und der „Intersolar“ fanden wieder die ersten größeren Messen Ende April und Mitte Mai statt und sorgten in der Hotellerie für einen zusätzlichen Schub.
So stieg die Belegung in den Hotelbetrieben kontinuierlich an – von einer durchschnittlichen Zimmerauslastung von 52 Prozent im April über 67 Prozent im Mai und 71 Prozent im Juni zu 76 Prozent im Juli und 74 Prozent im August.
Großveranstaltungen sind das Salz in der Suppe
Urlaubsgäste und Geschäftsleute auf Kundenbesuch sorgen für eine gewisse Grundauslastung, die den Hotelbetrieben sowie anderen touristischen Leistungsträgern aus dem Gast- und Dienstleistungsgewerbe und dem Einzelhandel wichtige Umsätze bescherten.
Großveranstaltungen sowohl geschäftlicher Art, wie Messen, Kongresse oder Tagungen, als auch aus dem Bereich Freizeit, wie Sportevents, Konzerte, Festivals und das Oktoberfest, bedeuten für die bayerische Landeshauptstadt eine perfekte Möglichkeit, zum normalen Tourismusgeschäft zusätzliche touristisch bedingte Einnahmen zu generieren und die Münchner Tourismuswirtschaft zu stärken.
In diesem Sommer sorgten bislang die großen Messen „Laser“ im April, „Intersolar“ und „IFAT“ im Mai, sowie der Messedreiklang „analytica“, „automatica“ und „ceramitec“ im Juni für weit überdurchschnittliche Zimmererlöse. Im August kamen nach den vorläufigen Zahlen diese Effekte aus den drei großen Konzerten auf der Messe München sowie den European Championships.
Durchschnittliche Zimmererlöse in der Münchner Hotellerie (1.5. - 29.8.)
Vor der Pandemie gelang es München bereits in herausragender Weise, solche Zahlen zu schreiben. München errang damit einen Top 10 Platz innerhalb der europäischen Städtedestinationen.
Nun helfen die Großveranstaltungen, München wieder auf das Vor-Krisen-Niveau zu bringen und sich im nationalen und internationalen Umfeld zu behaupten. Nur Städte mit einem gewissen Maß an Bedeutung sind attraktiv genug für Großveranstaltungen. Die nun wieder oder neu in München stattfindenden großen Veranstaltungen zeichnen München aus und dokumentieren die Bedeutung der Stadt im nationalen und internationalen Tourismus. Gleichzeitig sorgen sie für eine deutliche Steigerung der touristischen Wertschöpfung und sichern entsprechend Arbeitsplätze.