Der „Tag der Ersten Hilfe“ soll dazu beitragen, die im Ländervergleich nach wie vor zu niedrige Reanimationsquote in Deutschland zu steigern. Jährlich erleiden mehr als 70.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses – nur 10 Prozent überleben. Denn bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Bereits drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff können das Gehirn irreparabel schädigen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, dauert es jedoch durchschnittlich neun Minuten. Nur in 40 Prozent der Fälle helfen medizinische Laien vor Ort und führen vor dem Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes eine Herzdruckmassage durch, dabei kann eine gut ausgeführte Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit um das Dreifache erhöhen.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Ich freue mich, dass wir zum Tag der Ersten Hilfe Veranstaltungen im Stadtgebiet organisieren. Am 10. September können Sie sich zum Thema Erste Hilfe und Wiederbelebung informieren – gehen Sie hin, damit auch Sie im Notfall durch Erste Hilfe Leben retten können.“
Bei den Aktionen zum „Tag der Ersten Hilfe“ werden offene Fragen beantwortet sowie Demonstrationen zu Wiederbelebungsmaßnahmen gezeigt.
Die Veranstaltungen finden am Samstag, 10. September, von 11 bis 16 Uhr an sieben Standorten statt:
- Wittelsbacherplatz
- Stephansplatz
- Rotkreuzplatz
- Olympiaeinkaufszentrum (OEZ, Pelkovenstraße149)
- EVER.S Allach/Oertelplatz
- Pasing Arcaden
- pep Neuperlach.
Die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Bayerisches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser, MKT Krankentransport Schmitt/Obermeier, die Berufsfeuerwehr München sowie der Ärztliche Kreis- und Bezirksverband München gemeinsam mit der Notfallakademie stehen mit ihren Erfahrungen zur Verfügung, die sie gerne weitergeben. Weiterhin wird die Aktion unterstützt durch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und den Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen e.V. (ANR).
Am „Tag der Ersten Hilfe“ werden die Bürger*innen auch über das Projekt „München rettet Leben“ informiert, das sich noch in der Aufbauphase befindet. Dabei werden registrierte Ersthelfer*innen über die App „Mobile Retter“ auf dem Smartphone alarmiert, die sich zufällig in der Nähe eines Notfalls mit Herz-Kreislauf-Stillstand befinden. So sind sie in kürzester Zeit am Einsatzort und können noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit der Herzdruckmassage beginnen. Die notwendigen finanziellen Mittel für das Alarmierungssystem und die Betreuung der Ersthelfer*innen wurden vom Stadtrat bereits im Juli 2017 bereitgestellt. Der Aufbau des Angebots erfolgt in Stufen: den Anfang machten im September 2021 aktiv im Rettungs- und Notarztdienst Tätige, gefolgt von weiterem ärztlichen und pflegerischen Personal im Frühjahr 2022 und schließlich weiteren Personen mit medizinischen Qualifikationen sowie geschulten Laien (voraussichtlich Anfang 2023). „München rettet Leben“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt München mit dem Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen e.V. (ANR), der Integrierten Leitstelle, des Rettungszweckverbands und der ärztlichen Leitung Rettungsdienst sowie des Landkreises München.
Weitere Infos unter www.muenchen.de/erste-hilfe-tag sowie www.muenchen-rettet-leben.de.