MVG-Routenplaner erweitern – Auch Rolltreppen/Aufzüge der Deutschen Bahn berücksichtigen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Anja Berger, Paul Bickelbacher, Oswald Utz und Sebastian Weisenburger (Fraktion Die Grünen – Rosa liste) vom 8.4.2019
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
In Ihrem o.g. Antrag fordern Sie, dass die MVG die Funktionen ihres Routenplaners, sowohl in der App als auch browser-basiert, um folgende Funktion erweitert:
Berücksichtigung des aktuellen Betriebszustandes von Rolltreppen und Aufzügen auch bei von der Deutschen Bahn betriebenen Haltestellen/ Bahnhöfen, z.B. durch Abfrage von Daten aus „DB Barrierefrei.“
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Die o.g. Thematik fällt jedoch nicht in die Zuständigkeit des Stadtrates oder als laufende Angelegenheit in die Zuständigkeit des Oberbürgermeisters, sondern in den operativen Geschäftsbereich der MVG. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Daher wird der Antrag im Folgenden als Brief beantwortet. Wir entschuldigen uns für die sehr lange Bearbeitungszeit; allerdings wurde der Stadtratsantrag dem Mobilitätsreferat erst jetzt zur Bearbeitung übersendet.
Hierzu haben wir eine Stellungnahme der dafür zuständigen MVG erbeten, die uns nun Folgendes mitteilte:
„Den Betriebszustand von Rolltreppen und Aufzügen der MVG stellen die MVG aktuell über die WebApp MVG Zoom dar (MVG zoom | Münchner Verkehrsgesellschaft mbH). MVG Zoom ist ein Service, den die MVG ihren Fahrgästen kostenfrei zur Verfügung stellt, die Kosten werden durch die MVG getragen. Die App MVG Fahrinfo München zeigt ebenfalls kostenlos die Daten aus MVG Zoom an. Eine Kostenbeteiligung durch Dritte erfolgt bisher nicht.
Eine Integration von Rolltreppen und Aufzügen der Bahn ist bereits mehrfach untersucht worden, gleichwohl bis heute an der Verfügbarkeit der Daten seitens der S-Bahn München bzw. den Kosten und der Kostenträgerschaft gescheitert. Unter der Annahme, dass die S-Bahn München die erforderlichen Daten über eine Schnittstelle bereitstellt und die Kosten für das Daten Integrationsprojekt durch die LHM getragen werden, sind dieSWM/MVG gerne bereit, die WebApp MVG Zoom auch um Informationen
zu Aufzügen/Rolltreppen der S-Bahn München zu erweitern.“
Das Mobilitätsreferat weist darauf hin, dass die Daten aus MVG Zoom (ht- tps://www.mvg.de/dienste/zoom.html) über eine Schnittstelle dem MVV zur Verfügung stehen und der MVV diese in seine App integrieren lässt. Die Daten über den Zustand von Rolltreppen und Aufzügen der S-Bahnhöfe im MVV-Gebiet, die von Station und Service betrieben werden, sind über die FaSTa Schnittstelle (https://data.deutschebahn.com/dataset/fasta-station-facilities-status.html) frei verfügbar. Auch diese Datenschnittstelle wird an die MVV App angeschlossen. Zusätzlich gibt es außerhalb des Stadtgebiets Aufzüge, die von einzelnen Kommunen betrieben werden, hier liegen keine Datenschnittstellen vor.
Der Stadtrat hat im Rahmen der Fortschreibung des NVPs den Auftrag erteilt, die online-Auskunftssysteme der MVG, MVV und DB in der MVGApp zu integrieren, so dass die Nutzenden keine Systembrüche erfahren müssen.
Das Mobilitätsreferat setzt sich daher nachdrücklich dafür ein, dass bei allen Münchner Mobilitätsapps zukünftig ein einheitliche Informationsauskunft verfügbar ist.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen der MVG und des Mobilitätsreferats Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass wir Ihren Antrag zufriedenstellend beantworten konnten und dieser als erledigt gelten darf.