Ukrainische Flüchtlinge: Wir helfen uns!
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Rathaus Umschau 182 / 2022, veröffentlicht am 22.09.2022
Ukrainische Flüchtlinge: Wir helfen uns!
Antrag Stadträtinnen Alexandra Gaßmann und Ulrike Grimm (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 29.3.2022
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
Sie beantragen eine Plattform zu erstellen, auf der geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Berufe und Fähigkeiten untereinander anbieten können.
Zu Ihrem Antrag vom 29.3.2022 teilen wir Ihnen mit, dass Ihrem Anliegen bereits durch unterschiedliche Plattformen, auf denen man verschiedene Fähigkeiten untereinander anbieten kann, entsprochen wurde.
Bestehende Plattformen sind bspw. die letsact-App, Imagine Ukraine, Tauschring München, GoVolunteer, helpteers, FlexHero, etc.
Auf Facebook, Instagram, Telegram, WhatsApp und anderen Plattformen erfolgt bereits seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein äußerst reger (auch mehrsprachiger) Austausch zwischen Münchner Organisationen (Münchner Freiwillige, Kulturzentrum Gorod, München hilft Ukraine e. V., etc.), engagierten Bürger*innen und Geflüchteten.
Dadurch, dass viele Freiwillige am Hauptbahnhof oder in den Erstaufnahmeeinrichtungen tätig waren, kamen Geflüchtete frühzeitig in Kontakt mit der „Münchner Freiwilligen“-Landschaft. Dies führte in vielen Fällen dazu, dass Geflüchtete bald selbst bei der Essens- und Kleiderausgabe, Kinderbetreuung und sprachlichen Vermittlung mithalfen.
Eine weitere neue Plattform würde nur zur Schaffung von Parallelstrukturen zu bereits bestehenden Angeboten führen. Eine kommunal betriebene Plattform müsste zusätzlich eine Überprüfung der angebotenen Dienstleistungen gewährleisten und damit eventuellen Missbrauchsfällen und „rechtlichen Graubereichen“ vorbeugen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, wäre eine sachgemäße Kontrolle aller eingestellten Angebote nötig, was jedoch momentan von Seiten der Stadtverwaltung nicht geleistet werden kann.
Zusätzlich halte ich eine Austauschplattform, die nur einer Personengruppe mit einer bestimmten Nationalität offensteht, schon allein im Sinne einer Gleichbehandlung aller Schutzsuchender und neu ankommender Men-
schen in München nicht für sinnvoll.Aus den genannten Gründen sehe ich auf Basis der uns momentan vorliegenden Informationen keinen Bedarf an einem weiteren digitalen Unterstützungsangebot.
Ich hoffe, auf Ihr Anliegen hinreichend eingegangen zu sein. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.