Seit 2020 informiert die städtische Dokumentation Oktoberfest-Attentat auf der Theresienwiese über den rechtsextremistischen Anschlag von 1980. Erstmals sind zehn Videointerviews mit Überlebenden des Oktoberfest-Attentats in der Medienstation neben dem Denkmal für die Opfer des Oktoberfest-Attentats abrufbar. Im Anschluss an die heutige Gedenkveranstaltung zum Oktoberfest-Attentat mit Oberbürgermeister Dieter Reiter sind die neuen Beiträge der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Mehr als 200 Menschen wurden bei dem Anschlag 1980 verletzt sowie zwölf Menschen getötet.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Das Oktoberfest-Attentat war ein Anschlag auf uns alle. Seiner zerstörerischen, rechtsextremen Kraft müssen wir daher gemeinsam etwas entgegensetzen: ein demokratisches Miteinander, das der Spaltung unserer Gesellschaft keine Chance lässt. Unsere besondere Verantwortung gilt denjenigen, die beim Oktoberfest-Attentat aus ihren Leben gerissen, schwer verletzt und traumatisiert wurden.“ In kurzen Videoclips teilen zehn Zeitzeug*innen ihre Perspektiven. Rund 50 Ausschnitte geben Einblicke in ihre Erfahrungen, gegliedert in sechs Themen, etwa zu Wunden und Schmerz, aber auch Hoffnung und Zukunft. Kulturreferent Anton Biebl: „Ich zolle den engagierten Überlebenden größten Respekt, ihre Erfahrungen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ihre eindringlichen Stimmen sind eine Mahnung. Wir müssen uns um Opfer rechter Gewalt besser kümmern, die Verbrechen verfolgen, umfassend aufklären und wachsam bleiben.“
Die Videoclips und die gesamte Dokumentation sind dauerhaft und barrierefrei zugänglich sowie zweisprachig abrufbar. Der Zugang ist kostenfrei. Die Dokumentation Oktoberfest-Attentat auf der Theresienwiese wurde vom Kulturreferat gemeinsam mit Überlebenden des Terroranschlags erarbeitet und 2020 eröffnet. Ein in diesem Kontext begonnenes erinnerungskulturelles Forschungsprojekt mit Überlebenden, Angehörigen, Ersthelfenden und Augenzeug*innen wird fortgesetzt.
Weitere Infos unter www.dokumentation-oktoberfestattentat.de.