Kranzniederlegung zum 25. Todestag von Gerty Spies Archiv
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Rathaus Umschau 190 / 2022, veröffentlicht am 05.10.2022
Zum 25. Todestag der ehemaligen Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden Gerty Spies legt die Stadt München am Montag, 10. Oktober, an deren Grabstätte im Israelitischen Friedhof, Garchinger Straße 37, einen Blumenkranz mit Stadtschleife nieder.
Spies wurde am 13.01.1897 in Trier geboren und zog 1929 nach München-Schwabing, wo sie zu schreiben begann, vor allem Gedichte und Humoristisches. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebte sie zunehmend in gesellschaftlicher Isolation und wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Unter dem Einfluss der dort ebenfalls internierten Elsa Bernstein intensivierte sie ihre schriftstellerische Tätigkeit. Sie überlebte das KZ Theresienstadt und kehrte 1945 als eine von wenigen überlebenden jüdischen Bürgerinnen und Bürgern nach München zurück, wo sie das Erlebte unter anderem in ihrem ersten literarischen Werk – dem Gedichtband „Theresienstadt“ (1947) verarbeitete. Zudem engagierte sie sich im Bayerischen Hilfswerk für die durch die Nürnberger Gesetze Betroffenen. 1986 wurde ihr der Schwabinger Kunstpreis verliehen. Spies starb am 10.10.1997 kurz vor ihrem 101. Geburtstag in München. Ihre Grabinschrift hatte sie selbst verfasst: „Ich liebte, lachte und litt (...)“. 2016 beschloss der Stadtrat, eine Straße südlich der Ammerseestraße im Stadtbezirk Sendling – Westpark nach ihr zu bennenen.