Die Würzburger Infektionsforscher*innen Cynthia Sharma und Chase Beisel sind für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet „innovativer Verfahren zur Diagnostik von Virusinfektionen“ mit dem Pettenkofer-Preis 2022 ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung hat gestern Abend in einer Feierstunde im Rathaus stattgefunden. Der unter Infektionsforscher*innen renommierte Pettenkofer-Preis wird jährlich von der Pettenkofer-Stiftung verliehen, die vom Sozialreferat der Stadt München verwaltet wird.
In ihrem Vortrag beschrieben die beiden Ausgezeichneten die grundlegende Entdeckung einer Besonderheit der CRISPR-Cas9-Genschere im Bakterium Campylobacter jejuni. Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung einer vielfältig anwendbaren diagnostischen Plattform, die den hochempfindlichen und gleichzeitigen Nachweis der genetischen RNA-Information verschiedener Viren in einer Patientenprobe in einer einzelnen Analyse ermöglicht. Die Preisverleihung und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurden von der Firma Roche Diagnostics Deutschland GmbH gesponsert. Die Pettenkofer-Stiftung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und Virologie. Pettenkofers Name und sein Lebenswerk stehen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Max von Pettenkofer widmete sich insbesondere der Bekämpfung der Cholera-Seuche Ende des 19. Jahrhunderts. Auf sein Betreiben hin wurden die Münchner Kanalisation gebaut, ein zentraler Schlachthof angelegt und die Münchner Trinkwasserversorgung aus dem Mangfalltal eingeführt. Weitere Informationen zur Stiftungsverwaltung der Stadt München unter https://stadt.muenchen.de/infos/stiftungsverwaltung.html#id4/Pettenko-fer-Stiftung.