Diskussion über hitzebedingte Auswirkungen auf die Gesundheit Archiv
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Rathaus Umschau 196 / 2022, veröffentlicht am 13.10.2022
Unter dem Titel „Gesundheit und Klima – hitzebedingte Auswirkungen auf die Gesundheit“ haben gestern im Rahmen der jährlichen Konferenz des Gesundheitsbeirats der Stadt Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek und die Referentin für Klima- und Umweltschutz, Christine Kugler, mit Wissenschaftler*innen Strategien im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit erörtert. Auf dem Podium im Alten Rathaus saßen neben Beatrix Zurek und Christine Kugler Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann (TU München), Dr. Martin Herrmann (KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.) und Andrea Bitter (Architects for future). Rund 40 Teilnehmer*innen verfolgten die Veranstaltung in Präsenz, etwa 70 waren online zugeschaltet.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die zunehmende Hitzebelastung führt zu gesundheitlichen Problemen für Körper und Psyche und beinhaltet damit auch ein großes soziales Risiko. Die Krisen der beiden vergangenen Jahre haben das Thema Klimaschutz überlagert und aus dem Bewusstsein vieler verdrängt. Wir sollten aber gerade diese Krisen zur Neubewertung unserer Handlungsweisen und unseres Wirtschafts- und Lebensstils nutzen. Ich bin froh, dass wir durch die Gesundheitskonferenz des Gesundheitsbeirates die Bürger*innen wieder für dieses wichtige Thema sensibilisieren und einen Anstoß zum Nachdenken geben konnten.“
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Wir registrieren besorgt, dass die Hitzetage in Deutschland und deren gesundheitliche Auswirkungen stetig zunehmen. Die meisten verbinden mit diesem Thema unmittelbare Konsequenzen wie einen Hitzschlag. Aber die zunehmende Hitze kann auch mittelbare Auswirkungen wie eine Erhöhung des Risikos für Frühgeburten haben. Auch ältere Menschen, deren Hitzeregulation aufgrund des Alters und durch die Einnahme bestimmter Medikamente oftmals geschwächt ist, müssen besondere Vorsicht walten lassen. Wir müssen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit für Jung und Alt fortlaufend in den Fokus nehmen und alle Beteiligten entsprechend sensibilisieren. Dazu gehört neben der umfassenden Information Betroffener beispielsweise auch eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung. Das Gesundheitsreferat bringt diese Aspekte entsprechend in den stadtweiten Gremien ein.“ Referentin für Klima- und Umweltschutz, Christine Kugler: „Klimawandel wird oft als eine von vielen Krisen gesehen, die wir gerade erleben. Doch der Klimawandel ist eine existenzielle und globale Krise, die insbesondere auch die menschliche Gesundheit bedroht und für deren Lösung es einer grundlegenden Transformation bedarf. Wir sprechen hier von Wärme- und Energiewende, von Mobilitätswende, von Ernährungswende, Klimaanpassung und vielem mehr. Das klingt gewaltig und ist es auch, aber ich bin zuversichtlich, dass die Maßnahmen, die wir derzeit planen und umsetzen, greifen werden. Wenn wir es weiter schaffen, die Bürger*innen gut einzubinden, kommen wir unserem Ziel ‚klimaneutrales München‘ Stück für Stück näher.“
Der Gesundheitsbeirat der Stadt München ist ein Beratungsorgan für den Stadtrat und die Stadtverwaltung in grundsätzlichen Fragen des Gesundheitswesens. Ziel des Gesundheitsbeirates ist die Verbesserung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung in München.