Erste Schritte für ein Zentrum für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen
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Rathaus Umschau 20 / 2022, veröffentlicht am 31.01.2022
Erste Schritte für ein Zentrum für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Beppo Brem, Judith Greif, Dominik Krause, Marion Lüttig, Gudrun Lux, Thomas Niederbühl, Florian Schönemann, Sibylle Stöhr (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) und Roland Hefter, Christian Köning, Barbara Likus, Christian Vorländer, Micky Wenngatz (SPD/Volt-Fraktion) vom 2.7.2021
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
Zu Ihrem Antrag vom 2.7.2021 teilen wir Ihnen mit, dass Ihr Anliegen aufgenommen wurde und erste Kooperationsgespräche der zuständigen Fachsteuerung mit den Kolleg*innen der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ* stattgefunden haben.
Die Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ* (KGL) trifft sich seit 2003/2004 in regelmäßigen Abständen mit Vertreter*innen der Trans*-Community und hat einen detaillierten Überblick, welche Vereine und Gruppierungen bei der Planung eines Zentrums für trans*, inter*, und nicht-binäre Menschen zu berücksichtigen und zu beteiligen wären. Die Idee, ein solches Zentrum zu planen, fand dort große Zustimmung.
Da in der Community unterschiedlichste Haltungen und Vorstellungen existieren, die durchaus Konfliktpotential bieten, ist die Community nun einen ersten Schritt gegangen und hat sich zu einem Verbund, dem TransInter-NichtbinärQueer-Netzwerk (TINQnet), zusammengeschlossen. Im TINQnet sind Vertreter*innen aller in München ansässigen Interessensgruppen vernetzt, mit der Idee, eine Gesellschaftsform zu gründen, die möglicherweise als Träger eines Zentrums fungieren könnte.
Die Trans*-Community ist mittlerweile darüber informiert, dass ein Stadtratsantrag vorliegt und die Stadtverwaltung aufgerufen ist, unterstützend tätig zu werden.
Im Vernetzungstreffen mit der trans*, inter* und genderqueeren Community der KGL am 23.11.2021 wurde auf Mittel der Münchner Regenbogen-Stiftung hingewiesen, die für einen Empowerment- bzw. Partizipationsprozess des TINQnet genutzt werden können, z.B. für einen moderierten Workshop, ein Klausurwochenende etc. mit dem Ziel, die Strukturen der Münchner Community zu stärken und ein Zentrums-Konzept unter der Berücksichtigung möglichst Vieler zu entwickeln.Zum weiteren Vorgehen wurde vereinbart, dass
-TINQnet eine Bestandsaufnahme aller bisherigen Wünsche und Ideen zu einem Zentrum erstellt.
-TINQnet die Community über eine Rundmail zu Ideen und Vorschlägen aus dem Termin vom 23.11.2021 zum weiteren Vorgehen informiert und das weitere Vorgehen diskutiert.
-TINQnet wieder auf die KGL zukommt um ein weiteres Vorgehen zu
besprechen.
Derzeitige Einschätzung der KGL und Fachsteuerung zum zeitlichen Ablauf ist, dass in 2022 und 2023 ein Prozess in der Community mit anschlie-ßender Einbeziehung der Verwaltung stattfinden kann. Geplant ist, den Stadtrat in einem Beschluss Ende 2023 über das weitere Vorgehen zu informieren. Voraussichtlich ab 2024 kann die Verwaltung prüfen, wie sich die Wünsche der Community umsetzen lassen und in die vorbereitende Planung eines Zentrums sowie die Erstellung einer abschließenden Beschlussvorlage einsteigen.
Ich hoffe, mit diesem Zwischenbericht ausreichend zum aktuellen Sachstand und den weiteren Planungen informiert zu haben.