Die städtische Fachstelle für Demokratie veranstaltet in Kooperation mit der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern, dem Verband Jüdischer Studenten in Bayern und dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in München am Dienstag, 25. Oktober, 19 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses die Veranstaltung „50 Jahre Olympia-Attentat – Antisemitische Allianzen und Kontinuitäten“. Ein palästinensisches Terrorkommando ermordete im September 1972 mit logistischer Unterstützung deutscher Neonazis elf israelische Sportler – darunter Shoah-Überlebende – und einen Münchner Polizisten. Die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, die durch den antisemitischen Anschlag freigepresst werden sollte, feierte diesen anschließend als „antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch“.
Die politischen und ideologischen Hintergründe des mörderischen Attentats auf die israelische Olympia-Mannschaft erscheinen auf den ersten Blick überraschend; im öffentlichen Bewusstsein sind sie zudem kaum präsent. Dabei zeigt das Olympia-Attentat in besonders brutaler Weise, wie anschlussfähig Israelhass und Antisemitismus in ganz unterschiedlichen – und zum Teil gegensätzlichen – politischen Zusammenhängen sind und welche Gefahr daraus noch immer für Jüdinnen und Juden erwächst. Wie lässt sich dies erklären? Welche aktuellen Entwicklungen kann man in diesem Zusammenhang beobachten? Und was heißt das für den Kampf gegen Antisemitismus? Diese Fragen diskutieren Jakob Baier, Antisemitismusforscher an der Universität Bielefeld, Laura Cazés, Autorin und Herausgeberin von „Sicher sind wir nicht geblieben – Jüdischsein in Deutschland“, Louis Lewitan, Psychologe und Zeitzeuge des Olympia-Attentats, und Dr. Annette Seidel-Arpacı, Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern).
Achtung: Eine namentliche Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an fachstelle@muenchen.de. Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, nationalistische, rassistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.