Der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz des Stadtrats hat jetzt die umfangreiche Fortschreibung des Klimaanpassungskonzepts mit insgesamt 30 neuen Maßnahmen und deren Finanzierung beschlossen. Damit wird das 2016 verabschiedete Klimaanpassungskonzept im Rahmen der städtischen und klimatischen Veränderungen weiterentwickelt und der Aspekt der klimaresilienten Stadt verstärkt in den Fokus genommen. Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz: „München ist durch die dichte Bebauung und den hohen Versiegelungsgrad eine Wärmeinsel mit deutlichen Temperaturunterschieden zum Umland und damit auch besonders empfindlich für die Folgen des Klimawandels. Deshalb basiert unsere Klimastrategie auf zwei Säulen: Klimaschutz und Klimaanpassung. Es gilt jetzt als Kommune gemeinsam mit allen Akteur*innen sowie den Bürger*innen an einem Strang zu ziehen, um unsere Stadt widerstandsfähiger gegen die bereits deutlich spürbaren Folgen des Klimawandels zu machen. Mit der Fortschreibung unseres Klimaanpassungskonzeptes aktualisieren wir essenzielle Grundlagenwerke wie die Klimafunktionskarte und können damit die Belange der Klimaanpassung vertieft in die städtischen Planungen einbringen.“
Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre, aber auch Starkregen, Stürme und Hagel nehmen schon jetzt in ihrer Intensität, Häufigkeit und Dauer weltweit signifikant zu. Auch in München ist dies bereits deutlich spürbar. Die Münchner Station des Deutschen Wetterdienstes zeigt einen Anstieg der Durchschnittstemperatur von über zwei Grad Celsius in den vergangenen 70 Jahren. Klimatische Kenntage wie Sommertage (an denen das Tagesmaximum mindestens 25 Grad Celsius beträgt) und heiße Tage (Tagesmaximum von mindestens 30 Grad Celsius) haben signifikant zugenommen. Zudem zeigt sich eine Veränderung bei den Niederschlagsmustern im Raum München mit einer Zunahme der lokalen Starkregenereignisse und mit längeren Trockenperioden.
Um als Landeshauptstadt München auf die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels vorbereitet zu sein, wurde bereits 2016 das „Maßnahmenkonzept Anpassung an den Klimawandel in der Landeshauptstadt München“ entwickelt.
Mit insgesamt 30 neuen Maßnahmen werden jetzt essenzielle Grundlagenwerke, wie die Klimafunktionskarte von 2014 und die Höchstgrundwasserstandskarte, aktualisiert und die Belange der Klimaanpassung – inklusive wassersensibler Stadtentwicklung im Sinne des Schwammstadtprinzips – vertieft in die städtischen Planungen eingebracht. Die Themen „Starkregenvorsorge“ und „Hitzeaktionsplanung“ werden aufgegriffen und weitere stadtweite Schritte vorbereitet. Zudem werden die Umgestaltung des öffentlichen Raums angestrebt und wichtige Grundlagen für die Umsetzung von Begrünungsmaßnahmen im Straßenraum geschaffen. Darüber hinaus setzt die Landeshauptstadt München Fassaden- und Dachbegrünung vermehrt um. Dabei werden sowohl Klimaschutz- als auch Klimaanpassungsziele verfolgt und die Kombinationsmöglichkeiten von Photovoltaik und Begrünung aufgegriffen. Zudem baut die Landeshauptstadt München das Förderprogramm „Grün in der Stadt“ weiter aus, um Klimaanpassungsmaßnahmen im privaten Raum zu stärken. Neben den strategischen, baulichen und planerischen Maßnahmen setzt das Konzept auch auf die Sensibilisierung vulnerabler Gruppen und Fachpersonal für das Thema Gesundheit und Hitze.
Christine Kugler: „Die Weiterentwicklung des Konzepts zur Klimaanpassung ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer klimaresilienten Stadt, die auch in Zukunft ein gesundes Klima und eine gute Aufenthaltsqualität bietet. Wir dürfen uns jedoch jetzt nicht ausruhen, sondern müssen weiter stetig die Maßnahmen überprüfen und unsere Bemühungen intensivieren, um München weiterhin als lebenswerte Stadt erhalten zu können.“