Bürgermeisterin Verena Dietl und Sozialreferentin Dorothee Schiwy haben heute auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit den Stadtwerken München, vertreten durch den Projektleiter Wärmefonds Martin Janke, und den Trägern der Freien Wohlfahrt, vertreten durch ihre Sprecherin Julia Sterzer, die geplante Einrichtung eines Wärmefonds vorgestellt. Der Wärmefonds soll Bürger*innen mit geringem Einkommen dabei unterstützen, die gestiegenen Energiekosten besser zu bewältigen und sie vor Energiearmut zu bewahren.
Die Stadtwerke München haben dafür Mittel von 20 Millionen Euro bereitgestellt. Die organisatorische Umsetzung und Auszahlung aus diesem Fonds soll in Kooperation von Stadt und Trägern der Freien Wohlfahrt erfolgen. Antragsberechtigt sind alle Personen, deren monatliches Nettoeinkommen unterhalb der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle liegt und die keine Sozialleistungen aus dem SGB II und XII beziehungsweise Asylbewerberleistungen beziehen. Die Armutsschwelle für einen Ein-Personenhaushalt liegt aktuell bei 1.540 Euro, für einen Zwei-Personenhaushalt bei 2.310 Euro und für eine Familie mit einem Kind unter 14 Jahren bei 2.770 Euro. Bürger*innen können die Anträge ab Januar 2023 an verschiedenen Anlaufstellen der Freien Wohlfahrtspflege und in den städtischen Sozialbürgerhäusern stellen.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Mit dem Wärmefonds unterstützt die Stadt München einkommensschwache Bürger*innen, die ihre Heizkostenrechnungen nicht mehr bezahlen können. Damit die Auszahlungen unbürokratisch und schnell stattfinden können, stellt die Stadt München als weitere freiwillige Leistung Zuschüsse an die beteiligten Träger der Freien Wohlfahrt bereit und stockt zusätzliches Personal in den Sozialbürgerhäusern auf. Damit wollen wir vor allem denjenigen unter die Arme greifen, die unter der Energiekrise besonders leiden und keine finanziellen Spielräume haben, um im Winter erhöhte Heizkosten zu stemmen.“
Der Wärmefonds ist auf zwei Jahre ausgelegt und soll eine sozial ausgewogene Unterstützung einkommensschwacher Münchner Haushalte bei der Bewältigung der gestiegenen Kosten für Wärmeenergie (Heizung und Warmwasser) ermöglichen. Auf einer in Kürze freigeschalteten Webseite werden die notwendigen Informationen zukünftig mehrsprachig (inkl. Leichter Sprache) zur Verfügung gestellt. Hier sollen die Bürger*innen Orientierung finden, ob, wie und wo eine Beantragung von Mitteln aus dem Wärmefonds möglich ist. Weiterhin wird eine Beratungshotline bei der Diakonie eingerichtet, über die die Bürger*innen Informationen rund um das Thema Unterstützungsmöglichkeiten beim Thema Energiekosten und Wärmefonds erhalten können.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Die Lebenshaltungs- und Energiekosten fallen in München deutlich höher aus als in vielen anderen Städten in Deutschland. Wir sind deshalb stolz, dass es uns als Stadt München zusammen mit den Stadtwerken München und den Trägern der Freien Wohlfahrt gelungen ist, einen Schulterschluss zu erreichen, um den ärmeren Menschen in unserer Stadt finanziell zu helfen und sie vor Energiearmut zu bewahren. Das Sozialreferat setzt mit seiner freiwilligen Leistung, Zuschüsse an die Freien Träger zur organisatorischen Umsetzung des Wärmefonds bereitzustellen, und mit weiteren Personalzuschaltungen in den Sozialbürgerhäusern ein wichtiges Signal, sozialem Ungleichgewicht zu begegnen und die Menschen in dieser Krise nicht alleine zu lassen und schnelle Hilfe zu ermöglichen.“
Martin Janke, Projektleiter des Wärmefonds bei den SWM: „Die Stadtwerke München haben in den vergangenen Jahren umfangreich in Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien investiert. Durch die hohen Großhandelspreise für Strom aus Windparks konnten im Jahr 2022 ungeplante Gewinne erzielt werden. Diese „Windfall Profits“ im Wortsinne versetzen uns in die Lage, den Wärmefonds mit 20 Millionen Euro auszustatten, um Menschen in einkommensschwachen Haushalten in München zu helfen. Der Wärmefonds ist ein Baustein im breiten Maßnahmenpaket der Stadtwerke München, um ihre Kund*innen bei der Bewältigung hoher Energiepreise zu unterstützen. Dazu gehören auch die deutliche Ausweitung der Energieberatung, vor allem für Haushalte mit geringem Einkommen, sowie eine Energiesparaktion, die das Einsparen von Strom und Erdgas prämiert.“
Neben den Sozialbürgerhäusern können die Pauschalen ab Januar 2023 über Träger der Freien Wohlfahrt beantragt werden: Caritas München, Israelitische Kultusgemeinde, Bayerisches Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Diakonie München und Oberbayern e. V. und Arbeiterwohlfahrt. Die konkreten Anlaufstellen werden noch bekannt gegeben.
Julia Sterzer, Sprecherin der Träger der Freien Wohlfahrt: „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der Stadt München und den SWM umsetzen dürfen. Wir Münchner Wohlfahrtsverbände beraten in unseren vielfältigen Angeboten jeden Tag Menschen mit geringen Einkommen. Darum ist der Wärmefonds für uns nicht nur ein Projekt, das abgearbeitet werden muss, sondern eine Herzensangelegenheit. Damit können wir genau diejenigen Menschen ganz konkret unterstützen, die die Hilfe aus dem Wärmefonds dringend benötigen. Da wir mit unseren Einrichtungen in ganz München vertreten sind, können wir in allen Stadtteilen Anlaufstellen zur Antragstellung anbieten.“