Das Stadtentwicklungskonzept „Perspektive München“ ist in einem innovativen Beteiligungsprozess inhaltlich und organisatorisch weiterentwickelt worden. Die zentralen Ergebnisse wurden jetzt dem Stadtrat vorgestellt und das weitere Vorgehen zur Fortschreibung und Umsetzung der Handlungsempfehlungen beschlossen.
Die neue Präambel ist ein Ergebnis der Fortschreibung, die im Sinne einer „Stadt im Gleichgewicht“ das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und zur Gemeinwohlorientierung als Grundwerte der Münchner Stadtentwicklung beinhaltet.
Zudem wurden die strategischen Leitlinien für die zukünftige Entwicklung Münchens überarbeitet und an neue Herausforderungen angepasst; implementiert wurden unter anderem die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die „Sustainable Development Goals“. Dies bildet die Grundlage für vertiefende Fachleitlinien und -konzepte, die wiederum mit Hilfe zahlreicher Maßnahmen und Projekte umgesetzt werden sollen. Neben der inhaltlichen Weiterentwicklung wurden Empfehlungen erarbeitet, wie die Steuerungsfunktion des Stadtentwicklungskonzepts verbessert werden kann. Hierzu zählen zum Beispiel die Verknüpfung der formulierten Ziele mit dem städtischen Haushalt, die Messung der Zielerreichung und eine regelmäßige Berichterstattung.
Die vorliegenden Entwürfe der Präambel und der strategischen Leitlinien werden unter Einbindung der Fachöffentlichkeit und verschiedener Interessensgruppen nochmals diskutiert. Von 29. November bis 23. Dezember 2021 hatten alle interessierten Bürger*innen in einem Online-Dialog die Möglichkeit, Rückmeldungen zu den Entwürfen zu geben. Entsprechend den Ergebnissen werden sie angepasst sowie dem Stadtrat zur abschlie-ßenden Befassung erneut vorgelegt. Dies wird eng verzahnt mit dem Beteiligungsprozess zum Stadtentwicklungsplan STEP2040, der als Planwerk und Ergänzung der „Perspektive München“ die räumlichen Zielaussagen konkretisiert, bündelt und visualisiert.
Anlass für den Fortschreibungsprozess der „Perspektive München“ sind die großen Transformationsaufgaben, vor denen München steht: Klimawandel und Digitalisierung sowie demografischer, sozialer und wirtschaftlicher Wandel betreffen alle Bereiche der Stadtentwicklung. Rahmenbedingungen und Anforderungen verändern sich immer schneller. Das anhaltende Wachstum und die Flächenknappheit verstärken Nutzungskonkurrenzen und Interessenkonflikte. Gleichzeitig nehmen Beteiligungswünsche verschiedener Akteursgruppen zu.
Die Fortschreibung umfasste einen verwaltungsinternen und einen öffentlichen Prozess mit verschiedenen, aufeinander aufbauenden Beteiligungsformaten. Diese stießen sowohl bei den Bürger*innen als auch bei den beteiligten Expert*innen auf großes Interesse. Mit gezielt eingesetzten Methoden, wie beispielsweise der Zufallsauswahl der Beteiligten in den „Perspektiven-Werkstätten“, konnte ein breiter Querschnitt der Bevölkerung erreicht werden. Erfolgreich war auch das erstmals eingesetzte Social Lab, bei dem eine zufällig zusammengesetzte Gruppe von 30 Personen mehrfach an Zukunftsbildern für München arbeitete. Zur Unterstützung der Konzeption und Umsetzung wurde die Beratungsfirma ifok beauftragt. Ein Teil des Dialogs mit der Öffentlichkeit wurde zudem von der Hans Sauer Stiftung begleitet. Mehr Informationen unter muenchen.de/perspektive.