Messergebnisse für Stickstoffdioxid im 3. Quartal 2022 Archiv
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Rathaus Umschau 227 / 2022, veröffentlicht am 28.11.2022
Die Zwischenwerte für das 3. Quartal der städtischen Stickstoffdioxid (NO2)-Messungen und damit für die Monate Januar bis einschließlich September 2022 liegen nun vor. „Ähnlich zum vorangegangenen Jahr ist eine unterjährige Verbesserung der Messwerte im 3. Quartal festzustellen. Die Entwicklung der Messwerte für die Wintermonate bleibt jedoch abzuwarten. Grundsätzlich kann auch für das bisherige Jahr 2022 eine Verbesserung der Luftqualität festgestellt werden. Die Brennpunkte aus lufthygienischer Sicht am Mittleren Ring bleiben allerdings weiterhin bestehen und bestätigen die Notwendigkeit des vorgesehenen Stufenplans zur Einführung eines Diesel-Fahrverbots“, stellt Münchens Umweltreferentin Christine Kugler fest.
Seit Anfang 2018 werden im Auftrag des Referats für Klima- und Umweltschutz freiwillig orientierende NO2-Messungen an repräsentativen Standorten im Stadtgebiet durchgeführt. Ergänzend zu den fünf amtlichen LÜB-Stationen (Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern) des Landesamts für Umwelt bieten diese Messungen ein umfangreiches Bild der Stickstoffdioxidbelastung im Stadtgebiet. Das städtische Messnetz umfasst unterschiedliche Verkehrscharakteristiken (leichte, mittlere bis hin zu starker Verkehrsbelastung) sowie zwei Referenzmessungen an den LÜB-Stationen des Landesamts für Umwelt in der Lothstraße und am Stachus.
Analog zum vorangegangenen Jahr 2021 ist ein saisonaler Rückgang der Schadstoffbelastung im dritten Quartal festzustellen. Für die kommenden Wintermonate ist erfahrungsgemäß mit einem Wiederanstieg der Messwerte zu rechnen.
Die Mittelwerte vom 1. bis 3. Quartal 2022 liegen, ausgenommen der Messstation Tegernseer Landstraße 150 am Mittleren Ring, unterhalb des gesetzlichen Jahresmittelgrenzwertes von 40 µg/m³. Die lufthygienische Entwicklung an den vorgestellten Messstandorten des freiwilligen städtischen Passivsammlermessnetzes ist auf das gesamte Stadtgebiet bezogen als grundsätzlich positiv zu bewerten. Kritisch sind aber weiterhin die Streckenabschnitte am Mittleren Ring. In der Tegernseer Landstraße wurde in den ersten drei Quartalen 2022 ein Mittelwert von 42 µg/m³ erfasst. Die vom Landesamt für Umwelt betriebene amtliche Messstation des Bayerischen Landesüberwachungsnetzes (LÜB) an der Landshuter Allee weist einen bisherigen Mittelwert für das Jahr 2022 (Januar – September) von 50 µg/m³ auf. Dies bestätigt die bestehende lufthygienische Problemlage am Mittleren Ring und die Notwendigkeit des am 26.10.2022 vom Stadtrat beschlossenen Entwurfs der 8. Fortschreibung des Luftreinhalteplans und das darin vorgesehene Diesel-Fahrverbot.
Es ist darauf hinzuweisen, dass grundsätzlich die Messwerte der ersten drei Quartale nur als vorläufige Tendenz zu verstehen sind. Ein Rückschluss auf die Jahresmittelwerte ist zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht. Durch kältere Temperaturen und ungünstigere Witterung kann eine Zunahme des motorisierten Individualverkehrs jahreszeitlich bedingt erfolgen. Neben dem Verkehrsaufkommen sind meteorologische Einflüsse auf die Luftqualität zu berücksichtigen.
Die einzelnen Werte der insgesamt 43 Standorte des städtischen Messnetzes können unter www.muenchen.de/messergebnisse abgerufen werden.