Bis 2040 wird sich die Bevölkerung im 22. Stadtbezirk im Münchner Westen auf rund 90.000 Einwohner*innen nahezu verdoppeln, bereits bis 2030 werden allein nach Freiham rund 26.000 Bürger*innen zuziehen. Daher wird vor Ort in die kulturelle Infrastruktur investiert. Das neue Quartierszentrum an der Grete-Weil-Straße wird einen Standort der Münchner Stadtbibliothek, ein Stadtteilkulturzentrum und Beratungsstellen aufnehmen. Diese Kombination kultureller mit sozialen Einrichtungen und Bildungsangeboten entsteht in einem mehrgeschossigen Neubau, der auch Wohnungen umfassen wird. Heute hat der Stadtrat die Ausstattung und den Betrieb der neuen Kultureinrichtungen in Freiham beschlossen: 1,7 Millionen Euro Etat (ab 2024: 2,1 Millionen Euro jährlich) sind zum Start für die Stadtbibliothek vorgesehen, weitere 600.000 Euro jährlich für den Betrieb des Stadtteilkulturzentrums.
„Als Aubingerin und als Bürgermeisterin verfolge ich die Entwicklungen in Freiham mit großem Interesse. Einer der ältesten Stadtteile wächst um die Größe einer Mittelstadt mit einer jungen, diversen Wohnbevölkerung. Das neue Stadtteilkulturzentrum wird den Bürger*innen eine ebenso vielfältige kulturelle Heimat bieten, wie dies auch schon im Kulturzentrum ubo9 im historischen Ortskern Aubings gelingt“, freut sich Bürgermeisterin Katrin Habenschaden.
„München wächst und die kulturelle Infrastruktur wächst mit. Wir tragen zu einer Stadtentwicklung bei, die mit der gelungenen Verbindung von Wohnen, Arbeit und Freizeit urbane Lebensqualität schafft. Die Idee, alles Nötige im eigenen Viertel vorzufinden, ist auch ökologisch sinnvoll: Kurze Wege verhindern unnötige Fahrten“, betont Kulturreferent Anton Biebl, der Nachhaltigkeit als einen seiner kulturpolitischen Schwerpunkte festgelegt hat.
1.200 Quadratmeter öffentliche Bibliotheksflächen sind in Freiham geplant, die Ende 2023 eröffnet werden sollen. Damit entsteht der größte stadtteilbezogene Standort des kommunalen Bibliotheksnetzes. Vorgesehen ist ein Open Library-Betrieb mit deutlich erweiterten Öffnungszeiten an allen Wochentagen. Diese „Bibliothek für alle“ wird ein inklusiver Ort sein, der alle Altersgruppen einlädt, Menschen unterschiedlicher kultureller oder sozialer Herkunft, mit und ohne Beeinträchtigungen. Mit dem Stadtteilkulturzentrum, dem Familienzentrum, dem Gesundheits- und Beratungszentrum sowie einem Bildungslokal teilt sich die Münchner Stadtbibliothek Veranstaltungsräume, hinzu kommt ein Lesegarten mit 100 Quadratmetern. Das neue Stadtteilkulturzentrum, dessen Start ebenfalls ab Ende 2023 geplant ist, wird von QuarterM gemeinnützige Gesellschaft für soziale Quartiersentwicklung mbH betrieben, wie auch das ubo9. Das neu entwickelte Betriebskonzept des Zentrums ist maßgeblich von der Anerkennung von Vielfalt in Bezug auf Alter, Herkunft, Geschlecht, individuellen Fähigkeiten und Zugehörigkeiten geprägt. Auch der vorgesehene Nutzer*innenbeirat soll vielfältige bürgerschaftliche Mitwirkung sicherstellen, ebenso wie die Verbindung einer traditionsreichen Vereinslandschaft mit neuem ehrenamtlichen Engagement, mit der lokalen Politik und jungen, diversen Zielgrupppen. Um möglichst viele verschiedene kulturelle und bürgerschaftliche Aktivitäten aufnehmen zu können, stehen im Stadtteilkulturzentrum auf rund 660 Quadratmetern Fläche künftig drei multifunktional nutzbare Gruppenräume und ein Saal für bis zu 225 Personen zur Verfügung.