AWM will Entsorgungsmöglichkeiten für Leichtverpackungen testen Archiv
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Rathaus Umschau 235 / 2022, veröffentlicht am 08.12.2022
Der Stadtrat hat sich für einen Pilotversuch ausgesprochen, wie in München künftig Leichtverpackungen entsorgt werden sollen. Dazu hat der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) im Kommunalausschuss vorgestellt, wie eine versuchsweise Einführung einer Wertstofftonne, einer gelben Tonne oder eines gelben Sacks zur Sammlung von Leichtverpackungen ablaufen könnte. Der AWM prüft und bewertet fortlaufend die Vor- und Nachteile des bestehenden Erfassungssystems (Wertstoffinseln) gegenüber neuen Systemen. Auf dieser Grundlage hat der Betrieb nun ein Konzept für einen AWM-basierten Pilotversuch einer Wertstofftonne oder eines gelben Systems in München für den nächsten Abstimmungszeitraum 2024 bis 2026 erstellt.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „München ist nicht mit anderen Städten zu vergleichen: Hier besteht – anders als in weiten Teilen des Umlands und Bayerns – Vollservice bei der restlichen Müllentsorgung. Als am dichtest besiedelte Stadt Deutschlands mangelt es zudem an Platz für zusätzliche Tonnen am Haus. Darum müssen wir auf diese Besonderheiten Münchens ebenso eingehen wie auf zeitgemäße Anforderungen an einfache Entsorgung und verantwortungsvolle Verwertung.“
In vier Pilotgebieten, die mit Wertstoffinseln geringer versorgt sind, sollen jeweils in einem typischen Kleintonnengebiet (Hausbebauung) und einem typischen Großtonnengebiet (Geschosswohnungsbau) die Wertstofftonne bzw. die gelbe Tonne getestet werden. In einer Wertstofftonne können neben Verpackungen aus Kunststoffen und Metall auch andere Kunststoffe gesammelt werden, die sonst im Restmüll landen würden (z.B. gelbe Quietscheente).
Der gelbe Sack soll zudem versuchsweise in einem dicht besiedelten Innenstadtgebiet erprobt werden.
Diese unterschiedlichen Sammelsysteme werden dann zusammen mit dem bestehenden Bringsystem auf Sammelmengen und -qualitäten sowie Klimawirkung untersucht. Weiter werden Fragen zu Logistik, Kosten und Abholart geklärt. Der Piloter soll wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden, damit am Ende des Pilotprojekts das für München geeignetste System zur Anwendung kommt.
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Bei unserem dreijährigen Pilotversuch sollen unterschiedliche Sammelsysteme auf Output, Sortenreinheit, Recyclingquote und Nachhaltigkeit wissenschaftlich untersucht werden. Ist es zum Beispiel sinnvoll, dass zusätzliche Lkw weitere Tonnen vor jedem Haus abholen, obwohl Glas doch weiter an den Wertstoffinseln gesammelt werden muss? Uns ist es wichtig, das beste Müllsystem für München zu finden. Das System, bei dem alles stimmt: Klimabilanz & Komfort.“ Nach dem Votum des Stadtrats wird der AWM in die notwendigen Verhandlungen mit den Dualen Systemen Deutschland (DSD) für die nächste Vertragslaufzeit 1.1.2024 bis 31.12.2026 gehen. Eine neue Abstimmungsvereinbarung kann nicht einseitig durch den AWM vorgegeben werden, sondern für den Piloter braucht es die Zustimmung der DSD.