NS-Dokuzentrum: Ausstellungsrundgang „queer lives 1900 –1950“ Archiv
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Rathaus Umschau 236 / 2022, veröffentlicht am 09.12.2022
Im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, findet am Dienstag, 13. Dezember, um 17.30 Uhr der Kuratoren-Rundgang durch die Ausstellung „To Be Seen. queer lives 1900 –1950“ statt. Treffpunkt ist im Foyer. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Plätze werden ab 15 Minuten vor Beginn vor Ort vergeben.
Die Kuratorin Karolina Kühn gibt einen Einblick in die Ausstellung, die sich den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts widmet. Mit historischen Zeugnissen und künstlerischen Positionen von damals bis in die Gegenwart zeichnet die Ausstellung queere Lebensentwürfe und Netzwerke, Freiräume und Verfolgung nach. Die Ausstellung richtet einen intimen Blick auf vielfältige Geschlechter, Körper und Identitäten. Sie zeigt, wie queeres Leben in den 1920er Jahren immer sichtbarer wurde und ein offenerer Umgang mit Rollenbildern und Begehren entstand. Homosexuelle, trans* und nichtbinäre Personen erzielten in ihrem Kampf für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz erste Erfolge: Sie organisierten sich, kämpften um wissenschaftliche und rechtliche Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität und eroberten eigene Räume. Neben Anerkennung und Sichtbarkeit in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft nahmen aber auch die Widerstände zu. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Subkultur von LGBTIQ* weitgehend zerstört. Nach 1945 wurden ihre Geschichten und Schicksale kaum archiviert oder erinnert.
Infos zur Barrierefreiheit unter http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/besucherinformation/barrierefreiheit.