Wegen der großen Nachfrage bei der Vorstellung im Januar wiederholt das Münchner Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, den Film „Ekstase“ von Gustav Machatý am Donnerstag, 10. Februar, um 19 Uhr. Dieser ist eine der großen Schöpfungen des poetischen Films, eine ausschließlich aus der Sicht einer Frau geschilderte Geschichte voll Leidenschaft, Verlangen und Sinnlichkeit. Die Hauptdarstellerin Hedwig Kiesler wurde später als Hedy Lamarr weltberühmt. Gezeigt wird die neue digital restaurierte Fassung. Der Leiter des Münchner Filmmuseums, Stefan Drößler, hält eine Einführung.
„Ekstase“ gilt als der erste kommerzielle Film, in dem die weibliche Hauptdarstellerin beim Erleben eines Orgasmus beobachtet werden kann. Für diese beiden Darstellungen ist der Film vielleicht (beim Publikum) am bekanntesten. Auf mindestens ebenso viel Ablehnung bei den Zensurbehörden dürften allerdings die Erzählung des Ehebruchs, die Zeugung eines unehelichen Kindes und das dargestellte Mutterglück einer emanzipierten, alleinerziehenden Frau gestoßen sein. Nur so erklären sich die in nahezu allen nach der Premiere des Films entstandenen Fassungen teils schmerzhaft zurechtgebogenen „alternativen Enden“, die der Protagonistin durchwegs ihren Stolz und ihre Eigenständigkeit nehmen und sich allesamt bemühen, sie auf den letzten Metern des Films doch noch in die gesellschaftlich erwartete Rolle der liebenden Ehefrau und Mutter zu pressen. Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Kartenverkauf nur an der Abendkasse, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet.
Es sind keine Reservierungen oder Vorverkäufe möglich. Nachweise für die 2G-plus-Regel sind an der Kinokasse bereitzuhalten. Es gilt FFP2-Maskenpflicht. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.