Infokampagne zum Energiesparen – Abhängigkeit von russischen Rohstoffen reduzieren
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Rathaus Umschau 250 / 2022, veröffentlicht am 30.12.2022
Infokampagne zum Energiesparen – Abhängigkeit von russischen Rohstoffen reduzieren
Antrag Stadträte Hans Hammer und Manuel Pretzl (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 25.3.2022
Antwort Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz:
Mit Ihrem Schreiben vom 25.3.2022 stellen Sie folgenden Antrag:
Infokampagne zum Energiesparen – Abhängigkeit von russischen Rohstoffen reduzieren. Die Landeshauptstadt München und Ihre zuständigen Referate werden aufgefordert, eine Infokampagne ins Leben zu rufen, bei der die Münchner Bürger*innen öffentlichkeitswirksam über geeignete Maßnahmen informiert werden, wie sie aktiv im Rahmen Ihrer Möglichkeiten ihren Lebensstil einfach anpassen können, um den Energieverbrauch eines Haushalts effektiv und einfach zu reduzieren.
Sie begründen Ihren Antrag wie folgt:
Die aktuelle Krise in der Ukraine hat verdeutlicht, in welcher Abhängigkeit sich die deutsche Energiewirtschaft von der Lieferung von Rohstoffen aus Russland befindet. Mehr als die Hälfte des in Deutschland genutzten Erdgases kommt aus Russland. Um dem Kriegsgeschehen aktiv im Rah- men der Möglichkeiten von privaten Haushalten entgegenzuwirken, soll den Münchner Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Infokampagne veranschaulicht werden, wie leicht sich Energie durch einfache Maßnah- men sparen lässt. So könnten alle Bürgerinnen und Bürger einen Beitrag leisten. Deutsche Haushalte verbrauchen oft mehr Gas als nötig. Die Einsparung von Energie ist ein relevanter Faktor, wenn es darum geht, von russischem Gas unabhängiger zu werden. Die durchschnittliche Temperatur in europäischen Gebäuden liegt bei mehr als 22 Grad Celsius. Ein Grad weniger würde die jährliche Gasnachfrage in der EU um zehn Milliarden Kubikmeter senken. Das sind mehr als 2,5 Prozent des Gesamtverbrauchs von 380 Milliarden Kubikmetern. Eine Optimierung der Heizungseinstellungen und der Nutzung, indem zum Beispiel bei Abwesenheit die Heizung heruntergedreht wird, könnte sechs Prozent des Energiebedarfs deutscher Haushalte einsparen. So lassen sich mit geringem Aufwand Kosten sen- ken, die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen reduzieren und unsere Unabhängigkeit stärken. Zudem könnten Münchener Haushalte pro Heiz- saison hunderte Euros sparen, indem sie zweimal täglich stoßlüften, anstatt das Fenster zu kippen.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teilen wir Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag Folgendes mit:Nach strategischer Neuausrichtung des durch Stadtratsbeschluss neu gegründeten Referats für Klima- und Umweltschutz (RKU) wurde die vom Stadtrat beschlossene Kampagnentätigkeit neu konzipiert. Seit September 2022 laufen die kommunikativen Kampagnen des RKU unter dem Dach
von „Re:think München – Neues Denken für unser Klima“.
Mit der Kampagne „Re:think München“ aktiviert das RKU die Bürger*innen für den Klimaschutz. Dafür geht das RKU zusammen mit anderen Referaten dahin, wo man mit klimaneutralem Handeln viel bewegen kann und selbst großen Nutzen davon hat: im eigenen Quartier. „Re:think München“ motiviert die Menschen vor Ort mit Aktionen und Events, mit Service- und Informationsangeboten, mit Energieberatung und Förderprogrammen dazu, klimabewusst zu leben und sich dafür zu engagieren. Mit Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren kommen die Menschen in den Dialog mit Re:think München und können ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten.
Neben der quartiersbezogenen Kommunikation, die punktuell, aber dafür intensiv umgesetzt wird, plant das Referat ebenso gesamtstädtische Kommunikationskampagnen.
Bei diesen kommunikativen Maßnahmen von Re:think München wird aufgrund der derzeitigen Energiekrise Fokus auf die Themen Energiebewusstsein und klimaneutrale Sanierung gelegt.
Auf der Website rethink-muenchen.de finden Münchner Bürger*innen viele Energiespartipps und kostenlose Energiespar-Checks, um den eigenen Energieverbrauch zu überdenken und in Folge dessen zu optimieren.
Um genau für diese Themen Reichweite in der Münchner Bevölkerung zu generieren, wird das Referat für Klima- und Umweltschutz eine mediale Kampagne umsetzen. Diese aktiviert die Bürger*innen, ihren Energieverbrauch zu checken, und regt mit vielen Tipps und Tricks dazu an, den eigenen Verbrauch kritisch zu hinterfragen.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.