Die Verleihung des Anita Augspurg Preises 2021 findet am Donnerstag, 17. März, 18 Uhr, als Online-Veranstaltung statt. Der Preis geht an die Vereine „Schamrock e.V.“ und „extra e.V. - Suchthilfe für Frauen* und Angehörige“.
Die Preisverleihung
Die Preisverleihung kann in diesem Jahr pandemiebedingt nicht im Rahmen des Empfangs des Oberbürgermeisters anlässlich des Internationalen Frauentages stattfinden. Stattdessen verleiht Bürgermeisterin Katrin Habenschaden den Preis in einem digitalen Format. Nähere Infos hierzu finden sich ab Dienstag, 8. März, auf der Homepage der Gleichstellungsstelle für Frauen unter https://stadt.muenchen.de/infos/anitaaugspurgpreis.html.
Der Preis
Die Landeshauptstadt München verleiht alljährlich den Preis zur Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, um den erheblichen Gewinn, den die Gleichstellungsarbeit für die Stadtgesellschaft bringt, angemessen wertzuschätzen. In diesem Jahr wird die Preissumme auf die beiden Preisträgerinnen aufgeteilt. Der Preis ist benannt nach Anita Augspurg (1857 bis 1943), einer der wichtigsten Vertreterinnen der 1. Frauenbewegung. Als Münchner Bürgerin engagierte sie sich unter anderem für das Frauenwahlrecht, die gleichberechtigte Zulassung von Mädchen und Frauen zu höherer Schulbildung und zum Studium. Sie war sehr aktiv in der Internationalen Frauen- und Friedensbewegung.
Die Preisträgerinnen
Der Stadtrat hat in der Vollversammlung vom 2. Februar 2022 die Preisverleihung an die beiden oben genannten Preisträgerinnen beschlossen. Im Besonderen wird die engagierte und aktivierende gleichstellungsorientierte Arbeit beider Preisträgerinnen gewürdigt. Deren klare feministische Ausrichtung drückt sich in ihrer Interessensvertretung und Öffentlichkeitsarbeit aus. Schamrock e.V. und extra e.V. - Suchthilfe für Frauen* und Angehörige tragen mit ihrer Arbeit in hervorragender Weise zu Geschlechtergerechtigkeit, selbstbestimmter Lebensgestaltung und gesellschaftlicher Gleichstellung von Frauen und Männern bei.
Die Wirksamkeit der Arbeit ist bei Schamrock e.V. in besonderem Maße durch das spezifische Profil des Vereins gegeben:
- Förderung der Frauenlyrik und ihre Dichterinnen in und für München durch die Organisation von Dichterinnen-Salons, Filmfestivals, Lyrik-Biennalen und Ausstellungen, mit dem Ziel, die Gleichstellung von Frauen im Literaturbetrieb voranzutreiben.
- Der Verein ermöglicht Dichterinnen und ihren Werken eine regelmäßige öffentliche Präsenz und eine gesellschaftliche Wertschätzung.
- Durch die Schaffung von Auftrittsmöglichkeiten gegen Honorar versucht Schamrock e.V. die existenzielle Sicherheit von Lyrikerinnen zu stärken.
- Vereinsvision ist es, durch den speziellen Blick von Frauen, ihrer Sprachformen und ihrer daraus entstehenden Poesie die Welt positiv und gleichstellungsorientiert zu verändern.
- Das Schamrock-Festival der Dichterinnen ist das erste und nach wie vor einzige seiner Art weltweit.
extra e.V. - Suchthilfe für Frauen* und Angehörige ist für München in besonderem Maße wirksam durch:
- Die intensive, niedrigschwellige, bedarfsorientierte und feministische Arbeit für und mit Frauen*, Mädchen*, Müttern und Schwangeren, die direkt oder indirekt von stoffgebundenen Süchten betroffen sind, mit dem Ziel, die Frauen*, ihre Kinder und weitere Angehörige in ihrer speziellen Lebenssituation zu unterstützen, zu stabilisieren und das jeweilige Suchtverhalten zu stoppen.
- Mit der Suchtberatungsstelle extra-ambulant und der stationären Clearing-Einrichtung extra-stationär begleitet der Verein die suchtkranken Frauen* und Mütter, um sie zu stärken und Ko-Abhängigkeiten abzubauen.
- Gleichzeitig bringt der Verein die sich aus der bestehenden geschlechterhierarchischen Ordnung ergebenden Ursachen, die damit verknüpften sozialen Risiken und besonderen Belastungen von suchtkranken Frauen* in die gesellschaftliche Wahrnehmung.
(Siehe auch unter Terminhinweise)