Schichtmodell bei den Contact Tracing Teams wieder einführen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Manuel Pretzl und Professor Dr. Hans Theiss (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 13.9.2021
Antwort Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek:
Sie beantragen das in frühen Stadien der Corona-Pandemie bewährte Schichtmodell für die Contact Tracing Teams (CTT) wieder einzuführen. Ihr Einverständnis vorausgesetzt erlaube ich mir, Ihren Antrag vom 13.9.2021 als Brief zu beantworten und teile Ihnen auf diesem Wege Folgendes mit:
Das Kontaktpersonenmanagement stellt die Landeshauptstadt München vor große Herausforderungen, denen zunächst im Zweischichtmodell begegnet wurde.
Eingangs möchte ich Ihnen versichern, dass bei Entscheidungen, den Dienstplan im CTT anzupassen, das Für und Wider sorgfältig abgewogen wird. Im Ergebnis wurden ab 5.7.2021 im CTT sog. Servicezeiten von 8 bis 18 Uhr eingeführt, in denen der Betrieb sichergestellt wird. Diese Lösung stellt einen sehr guten Kompromiss zwischen der notwendigen täglichen Kontinuität und zeitlichen Spannweite des CTT einerseits und einer gewissen Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit andererseits dar, um den unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten weitestgehend gerecht zu werden.
Dabei galt es insbesondere zu berücksichtigen, dass für die Beschäftigten der Landeshauptstadt München – und somit auch für das CTT – grundsätzlich stadtweit die Regelungen der „Dienstvereinbarung über flexible Arbeitszeit bei der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt München (DV-Flex 2.0)“ gelten. Diese sieht einen Gleitzeitrahmen von 6 bis 20 Uhr vor, innerhalb dessen die individuelle Arbeitszeit einzubringen ist. Die Kernarbeitszeit, d.h., die Zeit, in der grundsätzlich Anwesenheitspflicht für die Mitarbeiter*innen besteht, ist dabei für Vollzeitkräfte von 9.30 bis 15 Uhr, für Teilzeitkräfte wird diese entsprechend reduziert und angepasst. Die DV-Flex bietet darüber hinaus die Möglichkeit der Festlegung von sog. Servicezeiten, mit denen sichergestellt werden kann, dass eine bestimmte Qualität der Dienstleistung angeboten beziehungsweise aufrechterhalten werden kann. Hiervon wurde bei der Festlegung des geänderten Arbeitszeitmodells für das CTT auch Gebrauch gemacht, wie eingangs beschrieben.
Vorrang bei der Festlegung der Servicezeiten hatte, den betroffenen Bürger*innen (infizierte Personen bzw. Kontaktpersonen) ausreichend Zeit zubieten, sich mit ihren Anliegen an das CTT zu wenden. Telefonische Kontaktaufnahmen zu sehr früher oder später Zeit wurden von den Bürger*innen nicht selten als störend empfunden.
Zudem konnten die Prozesse im CTT insbesondere auch durch die Weiterentwicklung der digitalen Anwendungen verbessert werden. Der Zeitraum von 10 Stunden Servicezeit pro Tag wird deshalb als adäquat angesehen.
Im Sinne der im CTT eingesetzten Mitarbeiter*innen war es im Sommer 2021 nach eineinhalb Jahren Pandemie wichtig, im Hinblick auf die Arbeitszeit wieder einen Schritt zurück zur Normalität zu gehen. Insbesondere die dort seit langem eingesetzten Mitarbeiter*innen sollten wieder eine Perspektive für eine gute Vereinbarkeit mit ihren sonstigen Belangen erhalten, wie es für viele andere städtische Mitarbeiter*innen auch in Pandemiezeiten immer selbstverständlich war und ist.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.