Der im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung vorgestellte jährliche Bericht zum Wohnungsleerstand im städtischen Bestand zeigt, dass die Leerstandsquote des städtischen Wohnungsbestandes Schwankungen unterworfen ist, an denen sich insbesondere der Baufortschritt großer Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen, wie z.B. im Harthof widerspiegelt. Insgesamt hat sich die Leerstandsquote seit Beginn der Berichterstattung im Jahr 2013 von 1,02 Prozent auf nunmehr 0,49 Prozent verringert. Wo immer möglich, werden Zwischennutzungspotentiale aktiviert. Leerstehender städtischer Wohnraum infolge von Mieter*innenwechsel ist so gut wie ausgeschlossen.
Obwohl die städtischen Wohnungsbaugesellschaften anstehende Modernisierungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen so planen, dass längerfristiger Leerstand vermieden wird, ist ein gewisser temporärer Leerstand unvermeidbar. Dies begründet sich in der Vorhaltung einer gewissen Anzahl an Wohnungen, um von Großmodernisierungsmaßnahmen betroffenen Mieter*innen sozialverträglich Ersatz anbieten zu können und sie so vor unzumutbaren Belästigungen aufgrund von Baulärm zu schützen. Gerade durch Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen wird mehr angemessener und preisgünstiger Wohnraum geschaffen.
Zum 31. Dezember 2021 standen insgesamt 348 Wohnungen leer; ein Großteil resultiert aus dem Fortschritt der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Harthof, in Moosach sowie in Ramersdorf.
Durch die aktuelle Krise in der Ukraine ist es der Landeshauptstadt München ein besonderes Anliegen, den Geflüchteten so schnell wie möglich Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. In Zusammenarbeit zwischen den städtischen Wohnungsbaugesellschaften und dem Amt für Wohnen und Migration werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, aktuell leerstehende Wohnungen zur Zwischennutzung für die Geflüchteten aus der Ukraine bereitzustellen. Hierbei handelt es sich vorrangig um – teils noch möblierte – Wohnungen, die im Rahmen von Bestandserneuerungen in absehbarer Zeit abgebrochen werden sollen.
Die Landeshauptstadt München verfügt zum Stichtag 31. Dezember 2021 zusammen mit ihren Wohnungsbaugesellschaften GEWOFAG und GWG
München über einen eigenen Wohnungsbestand von rund 71.100 Wohneinheiten, was einem Anteil von etwa 9 Prozent am Gesamtwohnungsbestand in München entspricht.