Fünf Radschnellverbindungen aus dem Münchner Zentrum ins Umland sollen in den kommenden Jahren weiter verfolgt werden. Machbarkeitsstudien, deren Ergebnisse das Mobilitätsreferat dem Stadtrat vorgelegt hat, haben Wirtschaftlichkeit und Nutzen der Radschnellverbindungen belegt.
Der Mobilitätsausschuss hat nun beschlossen, dass zunächst die Trasse nach Markt Schwaben auf der ganzen Länge von neun Kilometern vertieft geplant werden soll. Die Trasse in den Osten weist mit zukünftig rund 6.100 Nutzer*innen pro Tag das höchste Potenzial auf und kann mit einer Breite von drei Metern (in eine Fahrtrichtung) unter höchsten Standards geplant werden. Hinzu kommt, dass der Landkreis München die Realisierung des Radschnellwegs ebenfalls schon beschlossen hat.
In den vertieften Machbarkeitsstudien wurden fünf Strecken aus der Innenstadt in Richtung Dachau, Markt Schwaben, Oberhaching, Starnberg und Fürstenfeldbruck sowie die Machbarkeit eines Radrings untersucht. Alle Strecken haben eine hohe Verkehrsbedeutung für den Berufs- und Pendlerverkehr mit täglich mehr als 2.000 Radfahrten. Für die fünf Verbindungen ins Umland konnte auch die Wirtschaftlichkeit belegt werden. Deshalb wurde für die Stadt-Umland-Verbindungen jeweils eine sogenannte „Bestvariante“, also die bestmögliche Linienführung, festgelegt. Künftig sollen bei allen Neu- und Umplanungen auf diesen Strecken die Qualitätsstandards von Radschnellverbindungen berücksichtigt werden (z.B. eine direkte und umwegfreie Wegführung mit wenigen Zwischenstopps und eine Radwegbreite von drei Metern in eine Fahrtrichtung). Diese Standards der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ermöglichen ein sicheres und attraktives Befahren. Auch der Radschnellverbindungsring wird nicht verworfen, da die Machbarkeitsstudie ein hohes Potenzial an Radler*innen für einen Radring zwischen Altstadt- und Mittlerem Ring ergeben hat. Bei der Fortschreibung der Netzkonzeption Radverkehr wird das Mobilitätsreferat deshalb die Trassenführung berücksichtigen, jedoch nicht den Standard übernehmen, der von der FGSV üblicherweise für Radschnellverbindungen angesetzt wird. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Wer Radwege sät, wird Radfahrer*innen ernten. Dies lässt sich in allen Fahrradhochburgen Europas beobachten, ob in Utrecht oder Kopenhagen. Wenn wir mehr Menschen auf das klimafreundliche Fahrrad locken wollen, müssen wir gute Infrastruktur bereitstellen. Der heutige Beschluss ist ein erster wichtiger Schritt, jetzt müssen wir schnell in die Planungen einsteigen.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Eine Radschnellverbindung ist eine ernsthafte Alternative zum Auto. Vergleichbare Distanzen können sicher und sehr schnell mit dem Rad zurückgelegt werden. Alle Radler*innen kommen damit gut und komfortabel ans Ziel und tragen darüber hinaus zur Verkehrswende und zum Klimaschutz bei.“