Inklusive Familienbörse auf muenchen.de
Antrag Stadträtin Alexandra Gaßmann (CSU-Fraktion) vom 15.7.2021
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Sie beantragen die Integration der Daten aus dem Ausstellerbereich der Aktionswebsite der Inklusiven Familienbörse (http://www.inklusive-familienboerse-muenchen.de) auf die offiziellen Seiten von muenchen.de.
Der Inhalt des Antrages betrifft deshalb eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich.
Zu Ihrem Antrag vom 15.7.2021 teile ich Ihnen aber Folgendes mit:
Wie Sie in Ihrem Antrag beschreiben, bietet München eine große Angebots- und Unterstützungsvielfalt für Familien. Dennoch ist es aber für Eltern oft nicht leicht, die passenden Informationen und Angebote zu finden, besonders für Familien mit einem Kind oder Jugendlichen mit Behinderung. Sie fordern daher, die Informationsplattform „Inklusive Familienbörse“ auf muenchen.de zu integrieren. Dieses Anliegen unterstützt auch ausdrücklich der Behindertenbeirat in Abstimmung mit dem Behindertenbeauftragten in seiner Stellungnahme vom 13.8.2021.
Die Anregung für ein entsprechendes Angebot wurde auch bereits im Familienbericht „Leben mit Handicap“ 2016 (siehe Seite 229) veröffentlicht: „Ein zentrales, lebensphasenorientiertes Online-Angebot mit inklusiven und speziellen Angeboten, aktuell gepflegt und gut zu finden, mit Filtermöglichkeit und Links zu weiteren Anbietern (z. B. ZBFS – Zentrum Bayern Familie und Soziales)“.
Im Sommer 2021 wurde durch die Fachstelle Familie des Stadtjugendamts unter vielfältiger Beteiligung eine Inklusive Familienbörse im digitalen Format anstelle einer Präsenzveranstaltung durchgeführt. Auf einer sogenannten Aktionswebsite (www.inklusive-familienboerse-muenchen.de) wurden im Sinne eines inklusiven Miteinanders in München vielfältige Angebotefür Familien mit und ohne behinderte Angehörige dargestellt. Das Kernstück der Aktionswebsite war ein Aussteller*innen-Bereich, wo sich mehr als 70 Einrichtungen und Organisationen je mit Angaben zu inklusiven Angeboten und Barrierefreiheit präsentieren konnten. Der Vorteil für Interessierte bestand darin, dass (erstmalig) diverse Filterfunktionen und eine sozialräumliche Darstellung optisch ansprechend umgesetzt wurde. Aufgrund der Tatsache, dass Aktionswebseiten wegen der städtischen Richtlinien i. d. R. nur temporär betrieben werden dürfen, ist eine nachhaltige und dauerhafte Übertragung der Datensätze aus der Inklusiven Familienbörse im Sinne der Münchner Familien wünschenswert und sinnvoll.
Dazu hat das Stadtjugendamt folgende Vorschläge erarbeitet:
1. Erweiterung des Münchner Dienstleistungsfinders, hier Familienwegweisers online (https://stadt.muenchen.de/infos/familienwegweiser.html) auf muenchen.de
Unter der Rubrik „Familie, Erziehung, Partnerschaft“ wurde durch das zentrale Webmanagement bereits das Thema „Familien mit Kindern mit Behinderung“ angelegt. Dort sind bereits 34 Datensätze hinterlegt. Weitere Datensätze können nach dem geplanten und abgeschlossenen Relaunch von muenchen.de eingepflegt werden. In einem künftigen Bereich „Bürgerservice“ finden sich dann auch die Datensätze des Familienwegweisers online wieder (Rubrik „Familie/Kind“ bzw. „Soziales und Gesundheit“). Die entsprechenden Datensätze des Dienstleistungsfinders sollen dann auch für die geplante Münchner Kindl App (Beschluss des IT-Ausschusses vom 10.2.2021, Sitzungsvorlage Nr. 20-26/V 02493, Umsetzung ab 2022) verwendet und genutzt werden. Zur zielgerechten Suche können in der Münchner Kindl App zu gegebener Zeit auch entsprechende Kategorien programmiert werden.
2. Übertragung des gesamten „Aussteller*innen-Bereichs“ der Aktionswebsite der Inklusiven Familienbörse (http://www.inklusive-familienboerse-muenchen.de) auf die Website des Münchner Behindertenbeauftragten (https://bb-m.info)
In der Maßnahme 33 des 2. Aktionsplans UN-BRK wird die Umsetzung eines „Zentralen Informationsangebots für Menschen mit Behinderungen“ konkret formuliert. Auf der Internetseite des Behindertenbeauftragen der Landeshauptstadt München wird es eine Übersicht mit kurzer Beschreibung und Verlinkung zu allen Beratungs- und Unterstützungsangeboten geben.In Kooperation zwischen dem Büro des Behindertenbeauftragten und dem Stadtjugendamt (Fachstelle Familie) sollen die Datensätze des Aussteller*innen-Bereichs der Inklusiven Familienbörse (siehe Einleitung) auf der Webseite des Behindertenbeauftragten importiert werden. Die Filterfunktionen sollen erhalten und nach Möglichkeit erweitert werden.
Der Export bzw. Import der Datensätze ist in die Wege geleitet und soll Ende 2021/Anfang 2022 abgeschlossen sein. Die weitere Pflege der Daten obliegt dann dem Büro des Behindertenbeauftragten bzw. wird von dort beauftragt.
Ich hoffe, auf Ihr Anliegen hinreichend eingegangen zu sein. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.