Rettet das MVG-Museum!
Antrag Stadtrats-Mitglieder Professor Dr. Jörg Hoffmann, Gabriele Neff, Richard Progl und Fritz Roth (FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion) vom 8.4.2021
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
In o.g. Antrag fordern Sie, „die Stadtverwaltung erstellt ein Standort-Konzept zum dauerhaften Erhalt des MVGMuseums und der aktuell in der Gleisbauhalle eingelagerten historischen Trambahnen. Für die Zeit der Bauarbeiten auf dem Gelände an der Ständlerstraße (veranschlagt sind vier Jahre) wird ein praktikables Ausweichquartier gefunden, so dass keine Fahrzeuge verkauft oder verschrottet werden müssen. Das Deutsche Museum Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe wird als möglicher Interimsstandort geprüft. Parallel wird im Benehmen mit MVG, den Freunden des Münchner Trambahnmuseums e.V. und dem Omnibus Club München ein Konzept erstellt für eine Dauer-Ausstellung und die Möglichkeit zu Wech selausstellungen sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind.“
Für die gewährten Fristverlängerungen bedanke ich mich.
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist.
Der Antrag bezieht sich jedoch auf eine Angelegenheit, die in die Zuständigkeit der Stadtwerke München GmbH fällt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Daher wird der Antrag, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, im Folgenden als Brief beantwortet.
Die SWM GmbH hat uns nun hierzu Folgendes mitgeteilt:
„Die Geschäftsführung der Stadtwerke München hat sich trotz der seit Jahren immer schwieriger werdenden Platzsituation in München dafür engagiert, für das MVG-Museum und die historischen Trambahnen eine zukunftsfähige Lösung zu finden. Wir möchten betonen, dass entgegen des Titels der Anfrage und einiger Zeitungsberichte die SWM/MVG zu keinem Zeitpunkt den Erhalt des MVG-Museums und der darin befindlichen Fahrzeuge in Frage gestellt haben.
Allerdings stehen auf dem Gelände außerhalb des Museums noch weitere ausgemusterte Fahrzeuge, unter anderem in der ehemaligen Gleisbau-halle, von denen viele baugleich mit bereits im Museum ausgestellten Fahrzeugen sind. Da wir den Platz für den Betriebshof benötigen, der zwingende Voraussetzung für die geplanten Angebotsausweitungen bei der Münchner Tram ist, können wir nur für eine begrenzte Zahl an historischen Fahrzeugen außerhalb des Museums noch weiteren Platz zur Verfügung stellen.
Die SWM/MVG haben mittlerweile ausführliche Gespräche mit dem Verein ‚Freunde des Münchner Trambahnmuseums‘ geführt, um den bestmöglichen Kompromiss zwischen den Anforderungen des zweiten Straßenbahn-Betriebshofes in der Ständlerstraße und den Interessen des Vereins zu finden.
Dabei konnte eine Einigung mit dem Vereinsvorstand erzielt werden, dass auch künftig zehn weitere Fahrzeuge zusätzlich zu dem im Museum befindlichen Fahrzeugen erhalten bleiben werden. Der Verein konnte festlegen, welche Fahrzeuge er für besonders erhaltungswürdig hält und erhält auch die Möglichkeit, Fahrzeuge aus dem Museum auszutauschen. Nur die dann noch überzähligen Fahrzeuge (es handelt sich um acht Stück) müssen bis Ende 2022 das Gelände verlassen. Dem Verein haben wir für diese Fahrzeuge ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Aufgrund der medialen Berichterstattung haben sich schon zahlreiche Übernahmeinteressenten gemeldet. Wir gehen daher nicht davon aus, dass es notwendig wird, Fahrzeuge zu verschrotten.“
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen und gehe davon aus, dass Ihr Antrag damit als erledigt gelten darf.