Es war ein großes Abenteuer: Mit der Aktion „Büchertürme“ wollten sich Münchner Grundschulkinder bis auf die Spitze des Rathauses lesen: insgesamt 85 Meter. Das bedeutete, dass die gelesene Klassenlektüre übereinandergestapelt wurde und die Zentimeter der Buchrücken gemessen wurden. Zehn Zentimeter Buchrücken ergaben einen Pisameter in der Sprache des Wettbewerbs. Wenn man bedenkt, dass ein durchschnittliches Buch einen Buchrücken von einem Zentimeter hat, mussten ungefähr 8.000 Bücher verschlungen werden, um die Höhe des Rathausturms zu erreichen.
Begonnen hat das Projekt des Netzwerks Leseförderung München im Schuljahr 2019/20. Da Oberbürgermeister Dieter Reiter die Schirmherrschaft übernommen hatte, durften einige Schulklassen zum Start den Rathausturm besteigen, die Aussicht genießen und anschließend voller Elan mit dem Lesen starten. Die ersten Höhenmeter waren bald geschafft, doch die Pandemie stoppte das Projekt. Mit großem Engagement der Lehrer*innen ist nun der 85 Meter hohe Rathausturm erlesen worden.
Unterstützt wurde die Aktion von den verschiedenen Partner*innen des Netzwerk Leseförderung München, wie den Lesefüchsen e.V., die in der Münchner Stadtbibliothek vorgelesen haben, und MKidS e.V., die mit den Kindern in der Grundschule am Karl-Marx-Ring das Projekt begleitet haben. Hervorzuheben sind die vielen Lehrer*innen der Münchner Grundschulen, die sich über das Lesen von Klassensätzen der Münchner Stadtbibliothek am Projekt beteiligten.
Den Abschluss will das Netzwerk Leseförderung München, das den Anstoß zu dem Wettbewerb in München gegeben hatte, zusammen mit der Münchner Stadtbibliothek gebührend feiern. Am Freitag, 29. April, sind neben erwachsenen Leseprofis auch die am Projekt beteiligten Kinder der Grundschule am Karl-Marx-Ring in Neuperlach eingeladen. Ihnen wird die Münchner Autorin Silke Schlichtmann aus ihrem Buch „Bluma und das Gummischlangengeheimnis“ vorlesen. Außerdem bekommen die fleißigen Turm-Leser*innen Urkunden für ihr Engagement überreicht. (Siehe auch unter Terminhinweise)