Als Fußball-Weltmeister 1974, Europameister 1972 sowie mit zahlreichen Titeln für den FC Bayern München und Real Madrid hat Paul Breitner Sportgeschichte geschrieben. Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren aber macht der frühere Fußball-Profi weniger auf sich, sondern auf andere aufmerksam: auf Menschen, die im Leben weniger Erfolg hatten und die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Als Helfer der Münchner Tafel ist Breitner zusammen mit seiner Frau Hilde jede Woche im Einsatz, um in München Armut zu lindern. Für dieses soziale Engagement hat die Stadt jetzt Paul Breitner die Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Gold verliehen. Oberbürgermeister Dieter Reiter überreichte ihm die Auszeichnung heute im Rathaus.
Bei der Auszeichnung: Paul Breitner und seine Ehefrau Hilde zusammen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter. (Foto: Michael Nagy/LHM)
OB Reiter: „Mit Paul Breitner hat sich die Münchner Tafel nicht nur einen zupackenden Helfer mit an Bord geholt, sondern gleichzeitig auch einen ebenso vorbildlichen wie glaubwürdigen und nicht zuletzt kämpferischen Botschafter der guten Sache. Paul Breitner ist damit ein leuchtendes Beispiel für tatkräftiges bürgerschaftliches Engagement, wozu ich ihm meinen herzlichen Dank und meine Hochachtung ausspreche.“
Doch eigentlich, ergänzte OB Reiter, gebühre die Auszeichnung nicht nur Paul Breitner – sondern auch dessen Frau Hilde. Sie nämlich habe 2010 die Leitung der damals neuen Ausgabestelle der Münchner Tafel in Haidhausen übernommen und ihren Ehemann dazu animiert, fortan jeden Montag auf dem Platz vor der Johanniskirche mit dem Team von Ehrenamtlichen rund 300 bedürftige Tafelgäste zu versorgen.
Gemäß dem Motto „Verteilen statt vernichten“ sammelt die Münchner Tafel – bezuschusst durch die Stadt München – seit 1994 jede Woche mittlerweile 125.000 Kilogramm Lebensmittel, um sie an mehr als 22.000 Bürgerinnen und Bürger weiterzugeben. „Sie leistet damit einen wesentlichen Beitrag, unsere Stadtgesellschaft zusammenzuhalten“, betonte OB Reiter. „Und das ist auch in München keine Kleinigkeit, wo es bekanntlich nicht nur großen Wohlstand, sondern daneben auch viel zu große Armut gibt.“ Die Ausgabestellen erst auf-, später wieder abbauen, Essen aussortieren und verteilen – das sind die Aufgaben, bei denen Paul Breitner jede Woche mithilft. Doch es ist nicht nur das, was zählt: Er nimmt sich dabei immer auch viel Zeit für tiefergehende Gespräche mit den Menschen über deren Leben und Schicksale.
Seit 2019 ist Breitner zudem auch regelmäßig für den Malteser Hilfsdienst im Einsatz. Er ist Schirmherr des Vereins und unterstützt diesen tatkräftig. Auch hier begleitet er regelmäßig Touren des Menüservice in München und im Umland – und hat dabei auch hier ein offenes Ohr für die Menschen, die weniger Erfolg im Leben hatten als er.
Die Stadt München hatte Paul Breitner bereits 1972 mit der Medaille „München leuchtet“ in Silber ausgezeichnet, für seine sportlichen Erfolge beim FC Bayern München.
An der heutigen Überreichung der Medaille „München leuchtet“ in Gold nahmen aus dem ehrenamtlichen Stadtrat Christian Smolka (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste), Sebastian Schall und Hans-Peter Mehling (beide Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) sowie Roland Hefter (SPD/ Volt-Fraktion) teil.