Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am morgigen Donnerstag, 5. Mai, zieht Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek eine positive Zwischenbilanz der gynäkologischen Sprechstunde für mobilitätseingeschränkte Mädchen und Frauen, die Ende Oktober 2021 im Gesundheitsreferat eingerichtet wurde:
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Ich freue mich sehr, dass sich bereits über 65 Frauen und Mädchen zur Sprechstunde angemeldet haben. Aktuell führen acht Münchner Gynäkolog*innen die Sprechstunde abwechselnd durch, es fanden zum Beispiel viele Krebsvorsorge-Untersuchungen statt. Ärzt*innen wie auch Patientinnen erleben den großzügigen zeitlichen Rahmen, die Ausstattung und die Unterstützung durch eine Pflegefachkraft als sehr hilfreich, um auf alle Bedürfnisse kompetent und professionell eingehen zu können. Es ist uns gelungen, mit der gynäkologischen Sprechstunde eine echte Versorgungslücke für mobilitätseingeschränkte Patientinnen schließen.“
Das Pilotprojekt wurde vom Gesundheitsreferat gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), dem Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und dem Behindertenbeirat entwickelt. Die gynäkologische Sprechstunde richtet sich an Münchnerinnen mit Einschränkungen der Mobilität oder Mehrfachbehinderungen. Sie bietet Vorsorgeuntersuchungen, Diagnostik und Therapie bei gynäkologischen Beschwerden und Erkrankungen, Schwangerschaftsbegleitung, Begleitung in den Wechseljahren sowie Beratung zu Sexualität, Kinderwunsch und Verhütung an.
Gesundheitsreferentin Zurek: „Mir ist es ein großes Anliegen, Münchner*innen mit Behinderungen eine Gesundheitsversorgung in derselben Bandbreite, derselben Qualität und demselben Standard zu bieten, wie sie der Allgemeinbevölkerung zur Verfügung steht. So sieht es das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen vor. Deshalb ist es wichtig, dass es seit Ende vergangenen Jahres eine Fachstelle Inklusion und Gesundheit im Gesundheitsreferat gibt, welche die Durchführung vorantreibt. Die Umsetzung der UN-Behin- dertenrechtskonvention geschieht unter anderem mit zwei Aktionsplänen, die 2013 und 2019 vom Stadtrat beschlossen wurden.“
Im Zuge dessen wurde die gynäkologische Sprechstunde für mobilitätseingeschränkte Mädchen und Frauen in der Bayerstraße 28a eingerichtet. Die Sprechstunden werden jeweils mittwochnachmittags von niedergelassenen Gynäkolog*innen durchgeführt. Terminvereinbarungen sind unter der Servicenummer 0921/88099-55029, Montag und Freitag von 8 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 12 bis 18 Uhr möglich. Die Praxis ist für Fragen erreichbar per E-Mail an gyn-praxis.gsr@muenchen.de.
Weitere Informationen sind ab 5. Mai auf den Social Media Kanälen Facebook (https://www.facebook.com/gsrmuenchen/), Instagram (https://www.instagram.com/gsr_muenchen/) und Twitter (https://twitter.com/gsr_muenchen) des Gesundheitsreferats zu finden.
Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde 1992 von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland initiiert. Ziel des Tages ist es, mit zahlreichen Aktionen auf die Benachteiligung behinderter Menschen aufmerksam zu machen und die für eine Gleichstellung erforderliche rechtliche Grundlage zu schaffen.