Heute startet der Umzug des Ankunftszentrums Messe in die Zelte auf dem Messegelände. Die Messehallen C5 und C6 werden künftig wieder für den Messebetrieb benötigt. Auf einer Freifläche auf dem Messegelände wurden deshalb insgesamt elf Zelte errichtet. Dort wird als Übergangslösung bis Anfang Juli das Ankunftszentrum untergebracht. Außerdem wird es dort Übernachtungsplätze für Menschen geben, die nicht sofort in andere Bundesländer oder in andere Unterkünfte abverlegt werden können.
Am Samstag werden die Menschen, die bisher noch in der Halle C6 untergebracht sind, in die Zeltstadt umziehen. Gleichzeitig ziehen auch der Betreiber, die Hausmeisterdienste, das Jugendamt und die Sozialdienste um. Am Montag wird dann auch der medizinische Dienst in der Zeltstadt eingerichtet und es zieht das Ankunftszentrum mit Polizei, KVR, Münchner Freiwilligen und Sozialberatung um.
Die Taskforce im Sozialreferat arbeitet zudem weiter an der Akquise von geeigneten Objekten zur mittelfristigen und dauerhaften Unterbringung von Geflüchteten. Bisher wurden zirka 50 Objekte beziehungsweise Anbieter geprüft.
Derzeit sind vier Objekte im Aufbau, dabei handelt es sich um Leichtbauhallen, die bereits im Besitz der Stadt sind. Im Laufe der kommenden Woche werden die zwei Leichtbauhallenstandorte an der Kronstadter Straße und der Hansastraße belegt. Zwei weitere an der Hachinger-Bach-Straße und am Campus Westpark folgen im Lauf des Mai beziehungsweise Anfang Juni. Sechs weitere Objekte sind in Planung. Zudem sollen auf drei Grundstücken Containeranlagen errichtet werden. Weitere 30 Objekte sind in Prüfung. Hierbei handelt es sich neben Grundstücken für die Aufstellung von Containern und Leichtbauhallen auch um bereits bestehende Gebäude, die der Landeshauptstadt zur Anmietung angeboten wurden. Angestrebt wird, die dauerhaften Unterkünfte möglichst über das gesamte Stadtgebiet zu verteilen.
Seit 2. Mai werden Geflüchtete aus der Ukraine, die neu in München ankommen, in der Messe München im neuen FREE System erfasst. Es handelt sich um ein webbasiertes IT-Verfahren des Bundes. Mit der Erfassung aller Geflüchteten in FREE wird eine gerechtere Verteilung der Personen im Bundesgebiet angestrebt. Zudem erfassen Beamt*innen der Polizei die Ankommenden in der Messe erkennungsdienstlich und führen die Registrierung im Ausländerzentralregister (AZR) durch.
Nach der Erfassung in FREE erfolgt die Verteilung der Geflüchteten auf Bayern oder auf ein anderes Bundesland. Dies bedeutet, dass Personen abhängig vom Stand der bundesweiten Verteilungsquote gegebenenfalls einem anderen Bundesland zugewiesen werden. Die Personen erhalten dann einen Ausdruck, wo sie hinreisen sollen.
Personen, die nicht in München oder Bayern bleiben können, müssen sich an den zugewiesenen Ort begeben, da sie nur dort Sozialleistungen oder eine Aufenthaltserlaubnis erhalten können. Aktuell können Geflüchtete das kostenlose Angebot der DB nutzen, um sich in das entsprechende Bundesland zu begeben.
Neu in München ankommende Personen, die über FREE Bayern zugeteilt wurden, können hier Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) beantragen. Sie bekommen hierfür einen entsprechenden Ausdruck, den sie als Nachweis bei der Leistungsbeantragung vorweisen müssen.
Der Bund sieht vor, dass Personen, die sich bereits vor dem 2. Mai in München aufgehalten und bis zum 25. April noch keinen privaten Wohnsitz in einem der Münchner Bürgerbüros angemeldet haben, ebenfalls registriert und in FREE erfasst werden. Auch in diesen Fällen kann eine Zuweisung in ein anderes Bundesland erfolgen. Bei der Verteilung werden jedoch insbesondere familiäre Beziehungen, medizinische Gründe, bestehende Arbeitsverhältnisse sowie vorhandener Wohnraum entsprechend berücksichtigt.