Am Stadtarchiv München ist heute ein Transport mit Hilfsgütern in die Ukraine gestartet, die zum Schutz und zur Rettung von wertvollem Kulturgut in Museen, Archiven, Bibliotheken, Welterbestätten und archäologischen Fundorten beitragen sollen.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgt nicht nur für unermessliches Leid unter der Zivilbevölkerung, er zerstört gleichzeitig zahlreiche Städte und ihre Infrastruktur. Auch Museen und Archive sind davon betroffen. Deswegen hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Claudia Roth, zusammen mit dem Auswärtigen Amt das „Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine“ ins Leben gerufen. Das Stadtarchiv München hat sich daraufhin sofort bereiterklärt, federführend für den „Notfallverbund Münchner Archive“ tätig zu werden. Die ukrainischen Partner haben konkreten Materialbedarf zum Schutz und Transport beweglicher Kulturgüter sowie zur Sicherung unbeweglicher Kulturgüter benannt. Dringend benötigt werden beispielsweise Verpackungs- und Schutzmaterialien für die gefährdeten und beschädigten Kulturgüter sowie Materialien für die Feuer- und Brandbekämpfung.
Zahlreiche Münchner Archive, Museen und andere Kultureinrichtungen haben dem Hilferuf Rechnung getragen und das angefragte Material an das Stadtarchiv geliefert. Beteiligt waren das Archiv des Deutschen Museums, das Historische Archiv des Bayerischen Rundfunks, das Institut für Zeitgeschichte, das Archiv für Christlich-Soziale Politik, das Archiv des Erzbistums München und Freising sowie Archiv und Bibliothek der LMU. Auch staatliche und städtische Museen und Kultureinrichtungen, wie das Lenbachhaus, das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck und das Landesamt für Denkmalpflege, haben sich an der Hilfe beteiligt.
Insgesamt sind 32 Paletten und fünf große Pakete zusammengekommen. Sie enthalten Transportkisten aus Kunststoff und Metall, Verpackungsboxen sowie spezielle Verpackungsfolien, Wellpappe und Spezialpapiere, Verschnür-Material und Klebebänder etc.
Größter Spender war mit zehn Paletten das Münchner Stadtmuseum, gefolgt vom Stadtarchiv München, das 100 Notfall-Transportkisten sowie eine umfangreiche Menge an Restaurierungsmaterialien bereitstellte. Die Münchner Stadtbibliothek steuerte Ausrüstung zur Feuerbekämpfung bei. Die Hilfsaktion wird vom Landesverband Bayern des Technischen Hilfswerks unterstützt, der den Transport übernimmt. Über die zentrale Sammelstelle im THW-Logistikzentrum Hilden werden die Materialien nun zum Schutz der ukrainischen Kulturgüter über Berlin und Polen in die Ukraine gebracht.
Achtung Redaktionen: Kontakt und Fotos per E-Mail an anton.loeffelmeier@muenchen.de und bettina.pfotenhauer@muenchen.de.