Die großen Zuwendungen über 25.000 Euro, die im Kulturbereich 2022 ausgereicht werden, stehen fest. Insgesamt 18,9 Millionen Euro fließen an über 100 Vereine, Initiativen und Kultureinrichtungen, die das Münchner Kulturleben maßgeblich und langfristig mitprägen, und auch an Projekte aller Sparten. Das hatte die Vollversammlung des Stadtrats am 15. Dezember 2021 beschlossen. Über die Vergabe weiterer Mittel in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro für Darstellende Kunst wird voraussichtlich im Februar entschieden. Diese Summen stellen einen signifikanten Anteil am Gesamtförderetat des Kulturreferats in Höhe von 39 Millionen Euro dar. Neben den im Stadtrat beschlossenen großen Zuwendungsbeträgen werden die weiteren Fördermittel unterjährig zum Beispiel im Rahmen von Ausschreibungen ausgereicht oder als Projektförderungen unter 25.000 Euro vergeben.
Kulturreferent Anton Biebl: „Auch 2022 gelingt es uns, die freie Szene in ihrer gesamten Breite zu sichern – trotz der Einsparvorgaben, die wir umsetzen müssen. Wir sparen entsprechend mehr ein bei den städtischen Kultureinrichtungen. Leider können wir die freie Szene nicht überall in dem Maß fördern, wie es nötig wäre, aber immerhin den Status Quo einigermaßen halten. Die kontinuierliche Unterstützung relevanter Initiativen ist wichtig für die Weiterentwicklung langfristig aufgebauter Netzwerke und für den Erhalt von dezentralen Kulturorten. Im Zusammenwirken aller Geförderten ergibt sich ein vielfältiges Engagement für die Kunst- und Kulturstadt München. Und eine besondere Qualität, die die unterschiedlichen kulturellen Perspektiven unserer Stadtgesellschaft widerspiegelt und weit über München hinauswirkt.“
Verteilung und Schwerpunkte
Der größte Teil der Zuwendungen, etwa 10,8 Millionen Euro, fließt an Kultureinrichtungen und Projektförderungen aus dem Bereich der Künste. In der Stadtteilkultur beträgt das Budget für die verabschiedeten Zuwendungen 3,8 Millionen Euro. Für Zuwendungsnehmer aus der Kulturellen Bildung stehen 2,6 Millionen Euro bereit. 980.000 Euro erhält der Bereich Bürgerschaftliches Engagement. Rund 506.000 Euro gehen in die Förderung der Volkskultur. Rund 262.000 Euro werden für Zuwendungsnehmer aus dem Bereich Stadtgeschichte vorgesehen.
Zuwendungen für die Künste – insgesamt 10,8 Millionen Euro
Die Zuwendungen für die Darstellende Kunst betragen rund 3,1 Millionen Euro. Außerdem wird der Stadtrat im Februar über weitere 1,4 Millionen Euro im Rahmen der Mehrjahresförderung für die Darstellende Kunst beschließen.
Im aktuellen Beschluss gehen die größten Beträge an das Metropoltheater, das HochX und das Pathos München. Mit dem schwere reiter wird eine spartenübergreifend genutzte Spielstätte für Musik, Tanz und Theater gefördert. Zuwendungen für Tanz und Schule, Tanzbasis und eine Unterstützung der Tanzwerkstatt Europa und des Tanz- und Theaterbüros wurden ebenfalls beschlossen. Das Marionettentheater und die Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels werden weiterhin unterstützt. Im Bereich Musik mit 4,3 Millionen Euro fließen die größten Summen an das Münchener Kammerorchester und die Münchner Symphoniker. Mit der Förderung des Muffatwerks, des Jazzclubs Unterfahrt, des Freien Musikzentrums, des Feierwerks e.V. oder des Einstein Kultur werden zudem wichtige Spielorte für die vielfältige freie Szene maßgeblich unterstützt. Auch der Verband der Tonkünstler wird beispielsweise gefördert. Das Internationale Dokumentarfilmfestival ist ebenso wie der Filmstadt München e.V. unter den maßgeblich Geförderten. In der Literatur gehen große Zuwendungen an das Literaturhaus und die Internationale Jugendbibliothek in der Blutenburg. Daneben werden weiterhin das Literaturfest sowie das LyrikKabinett mit Zuschüssen gefördert. In den Bereich Film, Literatur, Medien fließen rund 1,9 Millionen Euro.
In der Bildenden Kunst (mit Street Art insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro) entfallen die größten Beträge an den Kunstverein, den Berufsverband Bildende Künstler in München und Oberbayern (bbk), Gedok München e.V. und Werkbund. Die Initiative Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst, der Kunstraum, der Kunstpavillon e.V., die Galerie Kullukcu & Gregorian und Kunstzentrat e.V. sind ebenfalls unter den Geförderten. Street Art wird mit 191.000 Euro an Positive Propaganda e.V. unterstützt.
Zuwendungen für die Stadtteilkultur – insgesamt 3,8 Millionen Euro
In der Stadtteilkultur werden mit Zuwendungen in Höhe von insgesamt 3,8 Millionen Euro kulturelle Aktivitäten und Zentren im gesamten Münchner Stadtgebiet gefördert. Darunter sind große Zentren wie die Seidlvilla in Schwabing, das Pelkovenschlössl in Moosach, die Mohrvilla in Freimann, das Kulturhaus Milbertshofen, der Giesinger Bahnhof, das Kulturzentrum Trudering, das Bürgerforum Messestadt, Kulturbunt in Neuperlach, das Kulturzentrum 2411 im Hasenbergl, der Neuhauser Trafo, die Glockenbachwerkstatt in der Innenstadt und das Kulturzentrum Luise für die Ludwigsvorstadt, Isarvorstadt und Sendling.
Zuwendungen für Kulturelle Bildung – insgesamt 2,6 Millionen Euro
Zuwendungsnehmer im Bereich der Kulturellen Bildung erhalten in Summe fast 2,6 Millionen Millionen Euro. Darunter sind unter anderem das International Munich Art Lab (IMAL), der Verein Pädagogische Aktion unter anderem als Träger des Kinder- und Jugendmuseums, das Münchner Theater für Kinder, der KunstÜbungsRaum KÜR, Bildungswerke, das Münchner Umweltzentrum oder die Volkssternwarte.
Bürgerschaftliches Engagement – 980.000 Euro
Für Kunst- und Kulturvereine gesellschaftlicher Bewegungen und bürgerschaftliches Engagement werden insgesamt 980.000 Euro ausgereicht. Größter Zuwendungszehmer ist das Eine-Welt-Haus mit 445.200 Euro, gefolgt vom Nord-Süd-Forum e.V. und dem Verein zur Förderung der Eigenarbeit (Trägerverein „Haus der Eigenarbeit“).
Volkskultur – 506.000 Euro
Der überwiegende Teil des Betrages geht an den Münchner Kreis für Volksmusik, Lied und Tanz (442.900 Euro). Ein weiterer Zuschuss wird an den Verein zur Pflege der Bayerischen Volksmusik ausgereicht.
Stadtgeschichte – 262.000 Euro
Das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, Stattreisen München e.V. und die Geschichtswerkstatt Neuhausen erhalten Zuwendungen aus Mitteln für Stadtgeschichte.