Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am morgigen Donnerstag, 12. Mai, heben Vertreterinnen der Stadtspitze die Initiativen der Stadt München zur Verbesserung der Situation in der Pflege hervor und mahnen bundes- und landesweite Reformen in der Pflege an.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Bereits das dritte Jahr steht der Tag der Pflege im Zeichen der Corona-Pandemie. Zudem sehen wir die Not der Geflüchteten aus der Ukraine, die hier herzlich empfangen werden. Einige Münchner Pflegeheime haben beispielsweise rasch reagiert und weitere Pflegeplätze für Pflegebedürftige aus der Ukraine geschaffen. Pflegedienste mit ukrainisch sprechenden Mitarbeiter*innen haben sich zur ambulanten Versorgung bereiterklärt. All dieses Engagement verdient die höchste Wertschätzung und die sollte insbesondere auch in den Arbeitsbedingungen zum Ausdruck kommen. Um gezielt an der weiteren Verbesserung der Situation in der Pflege zu arbeiten, wurde vom Stadtrat im Januar 2022 die Einrichtung eines Lenkungskreises Pflege beschlossen. So können wir Münchner Projekte gut aufeinander abstimmen. Doch auch auf Bundes- und Landesebene müssen Entscheidungen zur Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen getroffen werden, um eine Aufwertung des Pflegeberufes zu erreichen.“
Der Lenkungskreis Pflege steht unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Verena Dietl und setzt sich aus Vertreter*innen der betroffenen Referate, Mitgliedern der im Gesundheitsausschuss vertretenen Fraktionen, Vertreter*innen der städtischen Gesellschaften München Klinik und Münchenstift, der betrieblichen Interessensvertretungen sowie aus Vertreter*innen des Seniorenbeirats und Patientenorganisationen zusammen. Als erstes Schwerpunktthema ist die Personalakquise in der Ausbildung und in den Pflegeeinrichtungen und Kliniken benannt worden.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „In der Landeshauptstadt München wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Initiativen und Programme initiiert, um die Personalsituation an den Münchner Kliniken und in der ambulanten und stationären Langzeitpflege zu verbessern. Mit einer Münchner Pflegekampagne, regelmäßig stattfindenden Ausbildungsmessen Pflege, dem Einsatz eines Ausbildungsakquisiteurs Pflege sowie eines Pflegescouts wollen wir unter anderem junge Menschen für den Pflegeberuf gewinnen. Es ist wichtig, dass sich die Landeshauptstadt München weiterhin dafür einsetzt, die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen im Pflegeberuf zu verbessern. Nur wenn wir die Berufsgruppe der Pflegenden stärken, können wir auch in Zukunft auf eine qualitativ hochwertige und verlässliche pflegerische Versorgung in München bauen.“ Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Auch wenn die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hohe Folgekosten verursachen, so bleibt es unverzichtbar, dass Bund und Land mehr in die Pflege investieren. Seit der Einführung der Pflegeversicherung wird diese lediglich nachgebessert, der Reformstau ist vor dem bekannten demografischen Wandel unübersehbar. Die Stadt München fordert schon seit längerem eine vom Bund finanzierte Pflegevollversicherung – aus meiner Sicht dürfte diese maximal eine gedeckelte Eigenbeteiligung beinhalten. Insbesondere im stationären Bereich führen die hohen Eigenanteile der zu Pflegenden oftmals dazu, dass Betroffene ihr ganzes Angespartes aufbrauchen müssen, um diese Kosten zu decken. Pflege wird so zum Armutsrisiko. Das muss auf Bundesebene dringend geändert werden. Nur so wird es möglich sein, die Münchner*innen weiterhin auch in der Langzeitpflege gut und würdevoll zu versorgen.“ Jedes Jahr am 12. Mai findet der Internationale Tag der Pflegenden statt. Er erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale im Jahr 1820, die als Pionierin der modernen westlichen Krankenpflege gilt.
Weitere Informationen sind ab 12. Mai auf den Social-Media-Kanälen Facebook (https://www.facebook.com/gsrmuenchen/), Instagram (https://www.instagram.com/gsr_muenchen/) und Twitter (https://twitter.com/gsr_muenchen) des Gesundheitsreferats zu finden.