Stadtviertelidentifikation auch über eigens gestaltete Möblierung
schaffen
Antrag Stadträte Hans-Peter Mehling, Manuel Pretzl und Rudolf Schabl (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 12.8.2022
Antwort Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer:
Sie haben am 12.08.2022 Folgendes beantragt:
„Die Landeshauptstadt München (LHM) wird aufgefordert, in den unterschiedlichen, über die Jahrzehnte gewachsenen Münchner Stadtvierteln Stadtmöblierung zu installieren, die die Unterschiedlichkeit der Stadtbezirke aufgreift, repräsentiert und darstellt (zum Beispiel durch unterschiedliche Farben, Stile oder Materialien). So könnten beispielsweise Stadtteile, die mit dem Englischen Garten verknüpft werden, eine grüne, ‚naturbelassene‘ Möblierung erhalten, oder solche, die mit der Isar verbunden werden eine blaue in ‚fließendem Stil‘. Weitere Ideen dafür können unter anderem aus Ideenwettbewerben in den einzelnen Stadtvierteln gewonnen werden.“
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erlauben wir uns, Ihren Antrag mit Schreiben zu beantworten und teilen Ihnen Folgendes mit:
Im öffentlichen Raum wird stadtweit eine einheitliche Möblierung mit reduzierter Typenvielfalt verwendet, um Unterhalt und Lagerhaltung praktizierbar zu gewährleisten. Die gängigen Möblierungselemente für Sitzbänke, Fahrradständer oder Abfallbehälter haben sich über Jahrzehnte bewährt und stellen die robuste Grundausstattung des „normalen“ Straßenraums in München dar.
Die Stadtviertel sind zudem in ihrer städtebaulichen und architektonischen Gestalt heterogen und bestehen aus unterschiedlichen Quartieren. Eine Identifikation der Bewohner*innen findet in der Regel mit dem Quartier, in dem sich ihr unmittelbares Wohnumfeld befindet, statt. Die herausgehobenen Orte in den Stadtquartieren sind die zentralen Quartiersplätze. Es ist bereits gängige Praxis, diese Plätze bei Neugestaltungsmaßnahmen unter Beteiligung des örtlichen Bezirksausschusses und der Bürgerschaft durch eine einzigartige, speziell für den Ort konzipierte Möblierung und besondere Beläge hervorzuheben und den bestehenden Charakter des Ortes und seine Identität zu stärken. Es werden, jeweils passend zur Topographie und den örtlichen Gegebenheiten, entsprechende Sondermöbel bzw. landschaftsarchitektonische Elemente als Sitzgelegenheiten, in der Regel ergänzt durch eigens für den Ort gestaltete Brunnenanlagen, entwickelt. Mit diesen besonders ausgestatteten, zentralen Aufenthaltsbereichen in denQuartieren wird ein wesentlicher Beitrag zur Identitätsstiftung geleistet. Beispiele für besonders gestaltete und möblierte Orte in den Stadtquartieren sind der Harras in Untersendling, das Quartierszentrum Truderinger Straße in Trudering, der St.-Pauls-Platz in der Ludwigsvorstadt oder das Umfeld des Siegestors in der Maxvorstadt. Alle diese Orte wurden mit einer besonderen Möblierung und zum Großteil mit besonderen Belägen und Brunnenanlagen ausgestattet.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass der Antrag damit abschließend behandelt ist.