Gerätehäuser neu denken, Bau und Planung vereinfachen – das ist der Ansatz des neuen Muster-Raumprogramms für die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr. Die Vorlage des Kommunal- und des Kreisverwaltungsreferats wurde heute in einem gemeinsamen Ausschuss beschlossen.
In Zukunft soll ein flexibles Grundriss-Modul Grundlage von Grundstücksprüfungen und darauf aufbauenden Planungen sein. Das Raumprogramm wurde in funktionale Nutzungseinheiten (zum Beispiel Fahrzeughalle, Umkleide und Erschließung, Verwaltung, Sozialräume etc.) gegliedert. Für diese Einheiten hat das Baureferat Module entwickelt, die geometrisch möglichst frei miteinander kombiniert werden können. Entscheidend für eine mögliche Bebauung eines Grundstückes sind die im Vorfeld zu klärenden Rahmenbedingungen, wie geltendes Bau- und Planungsrecht, Abstandsflächen, Baumbestand und die benachbarte Bebauung. Das Grund- modul bildet die Fahrzeughalle mit einer Geschosshöhe von sechs Metern, das entspricht zwei übereinander gestapelten Modulen mit Regelhöhe, in denen dann Sozial- oder Verwaltungsräume, Umkleiden und Sanitäranlagen untergebracht werden.
Exemplarisch wurde dies bereits für die unterschiedlichsten Grundstückzuschnitte an den Standorten der Freiwilligen Feuerwehr in Aubing und Obermenzing geprüft.
Um dem Flächenbedarf durch die steigenden Einsatzzahlen und den vermehrt übertragenen Aufgaben an die Freiwillige Feuerwehr München im Bevölkerungs- und Zivilschutz gerecht zu werden, wurde das Kommunalreferat außerdem damit beauftragt, zwei geeignete Standorte im Osten und Westen der Stadt für sogenannte „Dienstleistungs- und Schulungszentren“ zu suchen. Dort geplant sind Räume für zentrale Aufgaben, sportliche Betätigung, Jugendarbeit und größere Unterrichtsräume für die Ausbildung, aber auch spezielle Anlagen, wie zum Beispiel eine Manipulationsfläche zur Durchführung von Übungen. Diese Zentren bieten außerdem Lagermöglichkeiten und Fahrzeughallen. Durch die Einführung der Zentren bestehen in den Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr München deutliche Flächeneinsparpotentiale, da Aufgaben gebündelt werden können und nicht mehr an jedem einzelnen Standort vorgehalten werden müssen. Weitere Maßnahmen, die heute beschlossen wurden:
- Insbesondere an den Standorten Aubing und Trudering werden die Planungen für Feuerwehrhäuser schnellstmöglich zu Ende geführt.
- Für dringende Maßnahmen, um sicherheitsrelevante Mängel zu beseitigen oder weitreichenden Gebäudeschäden vorzubeugen, hat das Kommunalreferat 1,5 Millionen Euro für den Haushalt 2024 angemeldet. Darüber entscheidet der Stadtrat gesondert im Herbst 2023.
- Die Errichtung von Carports zunächst auf acht Standorten der Freiwilligen Feuerwehr wird ebenso veranlasst wie die Planung zur möglichen Schaffung einer 4. Fahrzeuggasse auf Bestandsgrundstücken (vor allem in der Abteilung Forstenried).
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Freiwillige Feuerwehr in München braucht dringend zeitgleich mehrere Gerätehäuser. Dafür hat das Baureferat jetzt einen modularen Bautyp entwickelt. Der Vorteil dieser Vorgehensweise: Sowohl Baurecht als auch Flächenbedarfe können vereinfacht und beschleunigt werden. Das ist vor allem aufgrund der steigenden Einsatzzahlen wichtig und dringlich.“
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Schneller als die Feuerwehr – das sind wir vermutlich noch nicht. Aber jetzt können wir neue Feuerwehrhäuser effizient planen, dank der brandneuen Grundriss-Module. Das Kommunalreferat wird außerdem mit Hochdruck zwei Standorte für Leistungszentren suchen, um Aufgaben, die viel Fläche benötigen, zu bündeln. So schaffen wir mehr und flexibel Platz für unsere Held*innen von der Freiwilligen Feuerwehr.“
Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl: „Mehr als 1.000 Feuerwehrleute engagieren sich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr München. Sie unterstützen tagein, tagaus unsere Berufsfeuerwehr und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil für den Schutz der Münchner Bevölkerung. Deswegen freut es mich besonders, dass wir heute im Stadtrat richtungsweisende Maßnahmen für neue Gerätehäuser beschlossen haben. Denn die Leistung der Freiwilligen hängt nicht nur von deren unermüdlichen Engagement und Kompetenz ab, sondern auch von der Ausstattung für die Einsätze. So können nun die erforderlichen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen für die Gerätehäuser sowie Logistik- und Schulungszentren beginnen.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Wir haben das Grundriss-Modul auf Grundlage des Muster-Raumprogramms für die Gerätehäuser entwickelt. Mit diesem ‚Baukasten‘ können wir flexibel auf die örtlichen Gegebenheiten der Grundstücke eingehen und gleichzeitig den räumlichen Bedarf der Freiwilligen Feuerwehr bestmöglich bedienen.“