Im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung wurden dem Stadtrat jetzt im Rahmen des jährlichen Erfahrungsberichts zum Wohnungspolitischen Handlungsprogramm „Wohnen in München“ die Bilanz des Jahres 2022 und des gesamten Programmzeitraums von „Wohnen in München VI“ (2017 – 2022) vorgestellt.
Der Stadtrat hat dabei auch über Anpassungen und Fortschreibungen des Ende 2022 verabschiedeten Handlungsprogramms „Wohnen in München VII“ (2023 – 2027) entschieden.
Zwar haben in den letzten Jahren die Auswirkungen der Coronapandemie, des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sowie Baukostensteigerungen, gestörte Lieferketten und gestiegene Kapitalmarktzinsen die Planung, die Finanzierung und den Bau von Wohnungen deutlich erschwert. Umso erfreulicher ist die insgesamt positive Bilanz sowohl für das vergangene Jahr 2022 als auch für den 6-Jahres-Zeitraum von „Wohnen in München VI“.
So wurden von 2017 – 2022 insgesamt 65.266 neue Wohneinheiten (WE) genehmigt (im Durchschnitt 10.878 WE pro Jahr). Es wurden insgesamt 46.438 neue Wohnungen in München gebaut (durchschnittlich 7.740 WE pro Jahr). Zudem wurden 11.285 geförderte und preisgedämpfte Wohnungen auf den Weg gebracht (1.881 WE pro Jahr), die mit städtischen und staatlichen Finanzmitteln in Höhe von 1,137 Milliarden Euro (190 Millionen Euro pro Jahr) gefördert wurden. Parallel hierzu wurde neues Baurecht für 20.501 WE (3.417 WE pro Jahr) geschaffen.
Die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften trugen zu den Fertigstelllungen mit fast 7.000 neuen Wohnungen (gesamt 6.986 beziehungsweise 1.164 WE pro Jahr) bei.
Dort, wo die Landeshauptstadt München über eigene Flächen verfügt, hat sie im Rahmen einer auf bezahlbares Wohnen ausgerichteten Bodenpolitik städtische Grundstücke für den Bau von geförderten und preisgedämpften Mietwohnungen im Umfang von knapp 6.000 Wohnungen (5.983 WE beziehungsweise 997 WE pro Jahr) an Genossenschaften, die städtischen Wohnungsbaugesellschaften und private Bauherr*innen vergeben.
Auch das Berichtsjahr 2022 zeigte sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen relativ stabil im Vergleich zu dem Durchschnitt aller Vorjahre. Im Jahr 2022 erzielten die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften GEWOFAG und GWG München ein positives Fertigstellungsergebnis von 1.252 Wohneinheiten und erfüllten damit die Zielzahl von 1.250 Fertigstellungen pro Jahr. Zusammengenommen mit den privaten Bauprojekten
wurden in München im Jahr 2022 insgesamt 7.522 WE fertiggestellt, was somit etwa im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt, angesichts der Widrigkeiten im Bausektor jedoch durchaus erfreulich ist.
Mit dem neuen Wohnungspolitischen Handlungsprogramm „Wohnen in München VII“ (2 Milliarden Euro städtische Mittel für den Wohnungsbau) und dem im März beschlossenen befristeten Teuerungsausgleich für den preisgedämpften konzeptionellen Mietwohnungsbau (zusätzlich 270 Millionen Euro) hat die Landeshauptstadt München mit einem enorm hohen finanziellen Kraftaufwand die Weichen dafür gestellt, dass der geförderte und preisgedämpfte Wohnungsbau auf städtischen und privaten Flächen auch unter schwierigen Bedingungen weiterhin und nach hohen Qualitätsanforderungen möglich sein wird.
Die im Zusammenhang mit dem Erfahrungsbericht vorgesehenen Fort-
schreibungen betreffen dabei Anpassungen bei den Fördermodalitäten im München Modell zu Gunsten der Bauherr*innen und Vergünstigungen für die Mieterhaushalte im geförderten Wohnungsbau (Entfall des energetischen Mietzuschlages).
Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Merk freut sich: „Das starke Engagement und die hohen Aufwendungen städtischer Mittel durch die Landeshauptstadt München im angespannten Münchner Wohnungsmarkt zeigen sich nun in der positiven Bilanz des wohnungspolitischen Handlungsprogramms des vergangenen Programmzeitraums 2017 bis 2022.
Gerade auch die Erfolge der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind ein wichtiger Baustein im kommunalen Auftrag der Wohnraumfürsorge. Fast jede Siebte aller in den letzten Jahren in München neu gebauten Wohnungen wurde von der Landeshauptstadt selbst gebaut, der städtische Anteil ist dabei stark gestiegen. Und auch wenn die Entwicklung der konjunkturellen Lage der Bauwirtschaft aktuell nicht absehbar ist, sind wir mit unserem Wohnungspolitischen Handlungsprogramm ,Wohnen in München VII, 2023 – 2028‘ für die kommenden Jahre gut gerüstet.“