Das Open-Air-Festival „Sommer im Hof“ findet bis zum 6. August im Innenhof des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, statt. „Revolution!“, so tönte es vor 175 Jahren in vielen europäischen Städten. Auch wenn die Ereignisse von 1848 heute nicht mehr allen präsent sind: Die damals erkämpften Werte und Rechte sind bis heute Basis unserer Demokratie. Dass diese nicht selbstverständlich sind, daran soll das diesjährige Festival-Programm erinnern: mal ganz konkret, wenn Superstar Liraz aus Israel auf Farsi singt und so den Sound zur Revolution im Iran liefert, mal subtil in Texten oder musikalischen Ausdrucksweisen, in mutigen Theaterproduktionen und Klassikern der Filmgeschichte. Vor der Generalsanierung des Münchner Stadtmuseums lädt der Innenhof zum vorerst letzten Mal dazu ein, an warmen Sommerabenden die Hoffnung, die Liebe und das Leben zu feiern. In den kommenden Tagen stehen folgende Veranstaltungen im Rahmen von „Sommer im Hof“ auf dem Programm:
- Heute, 16. Juni, 20 Uhr, findet der Festivalauftakt mit Wally und Ami Warning statt. Wer Wally und Ami Warning zusammen sieht, spürt schon nach wenigen Takten ein blindes Verstehen und eine tiefe gemeinsame musikalische Basis. Vater und Tochter ergänzen sich bei aller Unterschiedlichkeit absolut harmonisch und ihr vertrautes, unverkrampftes Zusammenspiel zieht Zuhörer*innen nahezu automatisch in Bann. Wally Warning ist in Aruba geboren und hat sein Leben schon frühzeitig der Musik verschrieben. So ist im Laufe der Jahre ein eigener Stil entstanden: ein multikulturelles Crossover, das sich in keine Schublade einordnen lässt. Anklänge von Reggae und Soul, auch Latin und Gospel – der Multiinstrumentalist und Sänger springt lässig zwischen verschiedenen Stilen, Sprachen und Klangkörpern hin und her. Unverwechselbar „Wally“ ist die karibische Leichtigkeit, mit der er von der Kraft der Liebe erzählt. Seine Ausstrahlung und Präsenz auf der Bühne wird im Zusammenspiel mit seiner Tochter Ami noch verstärkt. Ami Warning feiert seit einiger Zeit als Solo-Künstlerin große Erfolge, zuletzt auch mit deutschsprachigen Liedern. Im März 2022 gewann sie den Deutschen Musikautor*innenpreis der GEMA als beste Nachwuchsmusikerin. Ihr sanfter, tiefer, ganz besonderer Gesang ist geprägt von Soul – Beats und Flow sind hingegen vom Hiphop inspiriert. Ihre authentischen, ehrlichen Texte zeugen von Erdung und Neugier. Gemeinsam experimentieren Ami und Wally virtuos mit Rhythmen, Stimmen und Instrumenten. Derzeit arbeiten sie an einem gemeinsamen Live-Album, das demnächst erscheinen wird.Die Tickets kosten 15 Euro, ermäßigt 9 Euro. Tickets sind im Online-Shop unter https://stadtmuseum.muenchenticket.net oder an der Museumskasse erhältlich.
- Am Samstag, 17. Juni, 14 Uhr, wird das Theaterstück „Tine Hagemann – Im Wald sind keine Räuber“ gezeigt. Peter wohnt bei seiner Oma in einem kleinen Häuschen im Wald. Er hat keine Angst, denn er sagt sich jeden Tag „Im Wald sind keine Räuber!“. Doch plötzlich ruft es aus Mamas altem Puppenhaus „Quatsch! Na klar gibt es Räuber im Wald!“. Es ist Mamas alte Puppe Mimmi, die Peter widerspricht. Mimmi ist nicht nur eine Puppe, die sprechen kann – sie schafft es auch mit Zauberkraft, Peter im Nullkommanichts auf Puppengröße zu schrumpfen. Jetzt kann er Mimmi im Puppenhaus besuchen, wo es viel zu entdecken gibt. Alles wäre so lustig – wenn da nicht plötzlich echte Räuber vor der Tür stünden. Zeit für Peter, sich seinen Ängsten und den Räubern zu stellen. Mit der mutigen Mimmi an seiner Seite ist das fast ein Kinderspiel. Das Stück begegnet der kindlichen Angst vor Räubern im Wald mit einem kleinen Werkzeugkoffer aus Strategien, mit dieser Angst umzugehen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels e.V. statt. Das Stück ist für Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren geeignet. Die Tickets kosten 10 Euro, ermäßigt 6 Euro. Tickets sind unter www.muenchenticket.de erhältlich.
- Am Samstag, 17. Juni, 20 Uhr, zeigt das Theatro Matita & Band das Stück „Das Beil (The Hatchet)“ ein Intermediales Kabarett über den fiktiven slowenischen Volkshelden Martin Krpan. Wenngleich Martin Krpan als rein fiktive Figur im Jahr 1858 der Feder des Schriftstellers Fran Levstik entsprang, wurde er bald zum slowenischen Volkshelden. Das Beil interpretiert Levstiks bekanntes Märchen über Krpan neu, indem es dessen Motive in einen anderen Kontext stellt. Mit Akkordeon, Rockmusik, Situationskomik, Elementen aus dem Puppentheater und improvisierten Passagen wird die zugrunde liegende Geschichte zu einer neuen Komposition verwoben. Das Stück ist eine interaktive, entspannte und doch komplexe gesellschaftskritische Performance, die auf einzigartige Weise Elemente alternativer Konzeptkunst und rustikaler Comedy verbindet. Das Beil ist die neueste Kreation von Matija Solce, einem reisenden Puppenspieler, Schauspieler, Musiker und Regisseur, der mit seinen Stiefel- und Akkordeon-Shows die Puppenbühne im Sturm erobert. Sein Teatro Matita konzentriert sich auf die Erforschung des Theaters der Objekte, das von der Verwendung von Alltagsgegenständen bis hin zur Aufführung mit Knochen reicht. Im Anschluss an die Performance zeigt das Teatro Matita bei wilden Balkan-Beats musikalisch sein Können. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels e.V. in einfachem Englisch statt. Tickets kosten 15 Euro, ermä-ßigt 9 Euro. Tickets sind unter www.muenchenticket.de erhältlich.
- Am Sonntag, 18. Juni, 15 Uhr, findet das Figurentheater mit Live-Musik „Die rote Zora“ statt. Zora eilt ihr Ruf voraus. Als Anführerin einer Bande von Straßenkindern ist sie nicht beliebt in der kleinen Küstenstadt. Dabei sind es Not und Hunger, die die Kinder zusammengetrieben haben. Und als Brankos Mutter stirbt und er zu Unrecht im Gefängnis landet, nimmt Zora auch ihn in ihre Bande auf. Von nun an kämpfen sie nicht nur ums Überleben, sondern auch für Gerechtigkeit. Sie verüben Rache an denen, die ihnen Unrecht getan haben. Doch wann schlägt Recht in Unrecht um? Getrieben von der Furcht vor Einsamkeit und zusammengehalten durch den Wunsch frei zu sein, finden sie heraus, dass es eine Freiheit gibt, die man nicht kaufen kann und dass auch diese nicht ewig hält. Und so biegen die Figurentheaterduos Lehmann und Wenzel und die flunker produktionen mit quietschenden Rädern um die Ecke und laden ab, was es zum Erzählen dieser Geschichte eben braucht: Megafon, Puppen, ein paar Instrumente, Trillerpfeife, eine ganze Menge Fische, was zum Schie-ßen, was zum Werfen, viele Aprikosen, einen Sarg, eine Hexe (die eigentlich keine ist), ein bisschen rotes Haar und die große Lust, eine Bande zu bilden. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels e.V. statt. Für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren. Die Tickets kosten 10 Euro, ermäßigt 6 Euro. Tickets sind unter www.muenchenticket.de erhältlich.
Das Münchner Stadtmuseum verfügt über einen rollstuhlgerechten Zugang und eine barrierefreie Toilette.