Anlässlich des morgigen Weltflüchtlingstags erklärt sich die Landeshauptstadt München
solidarisch mit Menschen auf der Flucht und unterstützt das Motto des UNO-Aktionstags „Gemeinsam stellen wir uns an die Seite der Geflüchteten“.
Noch nie waren so viele Menschen zur Flucht gezwungen wie heute. Weltweit sind es rund 110 Millionen Menschen, davon bleiben fast 57,3 Millionen Menschen als Binnenvertriebene in ihrem Herkunftsland. Diese Menschen fliehen vor gewaltsamen Konflikten, Kriegen, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung. Die Anzahl der Geflüchteten, die in Europa und Deutschland Schutz suchen, ist im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Parallel sind Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in der EU aufgenommen worden – knapp eine Million in Deutschland.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Gesamtheit dieser Fluchtbewegungen stellt uns Kommunen vor besondere Herausforderungen. Als Landeshauptstadt München bleiben wir weiter unserem Bekenntnis zum Sicheren Hafen treu und treten ausdrücklich für Solidarität und Mitmenschlichkeit mit Menschen auf der Flucht ein. Es ist nicht nur unsere rechtliche, sondern auch humanitäre Verpflichtung, Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung geflohen sind, angemessen und menschenwürdig unterzubringen und zu unterstützen. Unser Anspruch und unser Ziel sind dabei eine best- mögliche Versorgung, Betreuung und Integration der zu uns kommenden Geflüchteten in die Münchner Stadtgesellschaft – ganz unabhängig von ihrem Herkunftsland.“
Im Juli 2019 hatte der Stadtrat beschlossen, dem deutschlandweiten Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ beizutreten, und damit München zum Sicheren Hafen erklärt. Die derzeit 121 Mitgliedskommunen des Bündnisses verstehen sich als humanitäre Wertegemeinschaft mit hoher Kompetenz in der Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen. Alle Bündnismitglieder verbindet die grundsätzliche Bereitschaft, aus Seenot gerettete und/oder in überfüllten Aufnahmelagern an den EU-Außengrenzen gestrandete Schutzsuchende zusätzlich aufzunehmen. Allein 2023 sind bisher über 1.000 Geflüchtete bei ihrer gefährlichen Flucht auf das Mittelmeer ertrunken – seit 2014 mehr als 25.000 Menschen. Das Bündnis solidarisiert sich daher auch ausdrücklich mit der zivilen Seenotrettung, solange keine wirksame gemeinsame EU-Lösung gefunden ist.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Wir sehen Menschen in Not immer als Menschen mit individuellen Schicksalen, denen wir mit Solidarität begegnen und denen wir hier in München Schutz und Unterstützung bieten wollen. Dass damit auch Herausforderungen verbunden sind und wir auf Verständnis, Empathie und Solidarität der Münchner Bevölkerung angewiesen sind, ist uns bewusst. Die Hilfsbereitschaft und der ehrenamtliche Einsatz vieler Münchnerinnen und Münchner in diesem Zusammenhang ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend.“
Die Stadt München setzt sich ab Tag eins nach Ankunft der Geflüchteten mit zahlreichen Beratungs- und Unterstützungsangeboten für deren Teilhabe in der Stadtgesellschaft ein. Dabei zielen alle Angebote und Aktionen darauf ab, deutlich zu machen, dass Migration ein entscheidender Entwicklungsmotor für urbane Zentren ist, durch die letztlich die deutsche Gesamtbevölkerung großen Nutzen zieht.
Im Rahmen des städtischen Gesamtplans zur Integration von Geflüchteten von 2016 wurde die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Akteur*innen der Wohlfahrtspflege und insbesondere Akteur*innen der Zivilgesellschaft gestärkt und ausgebaut. Diese Zusammenarbeit wird bis heute aktiv fortgeführt und erweitert. Als Beispiel für gelungene Integration blickt die Stadt München auf das Projekt der Sozialgenossenschaft „Bellevue di Monaco“, das als Wohnort für jugendliche Geflüchtete und gleichzeitig als Kultur- und Begegnungszentrum für Geflüchtete und Ehrenamtliche unter Einbindung städtischer Strukturen dient. Die städtische Verwaltung bietet hier mit der Arbeitsmarktberatung und dem Cafe-Pflege einen niederschwelligen arbeits- und bildungsbezogenen Beratungszugang für Geflüchtete und Neuzugewanderte an. Die Kooperationsnetzwerke und deren Aktivitäten im „Bellevue die Monaco“ reichen inzwischen weit über regionale Grenzen hinaus.
Durch diese und weitere eng miteinander abgestimmte Angebotsstrukturen unterstützt die Stadt München Geflüchtete bei Bedarf lückenlos beim Ankommen und bei ihrer weiteren beruflichen und sozialen Integration.