München tut Gutes und postet auf Bierdeckeln drüber
Antrag Stadtrats-Mitglieder Sonja Haider, Dirk Höpner, Nicola Holtmann und Tobias Ruff (Fraktion ÖDP/München Liste) vom 26.9.2022
Antwort Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz:
Mit Ihrem Schreiben vom 26.9.2022 stellen Sie folgenden Antrag:
„Im Rahmen einer Bierdeckel-Kampagne informiert die LH München aktiv über die vielfältigen Möglichkeiten sich für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen. Die Bierdeckel werden von der Münchner Gastronomie und auf Münchner Volksfesten genutzt. Sie sollen neugierig machen, zu Diskussionen über persönliche Möglichkeiten einer nachhaltigen Lebensweise anregen sowie konkrete Informationen zur Umsetzung bieten.
Das Referat für Klima und Umweltschutz (RKU) schreibt das Projekt schnellstmöglich aus. Projektziel ist, die Gestaltung von 8 -10 Bierdeckeln mit Informationen zu münchenspezifischen Nachhaltigkeits-Projekten. Die Formulierung und das Design werden unter Einbezug der Verwaltung und Gastronomie entwickelt. Um die breite Verteilung der Bierdeckel in der Gastronomie zu erhöhen, sollte vor allem eine Kooperation mit den Münchner Brauereien angestrebt werden.“
Sie begründen Ihren Antrag wie folgt:
„Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit und Klimaneutralität entstehen derzeit in München eine Vielzahl engagierter Institutionen und kreativer Projekte. Mit den Grundsatzbeschlüssen des RKU kommen vielfältige Fördermöglichkeiten hinzu. Jetzt gilt es, die Münchner zu informieren und die Nutzung und Umsetzung in der Bürgerschaft zu bewerben. Wer schon was von den Stecker-Solar-Fördermöglichkeiten gehört hat, einmal ein Repair-Cafè genutzt hat oder die Vorteile von Mehrweg kennt, wird seinen Alltag eher danach ausrichten. Je breiter die Wissensbasis in der Bevölkerung ist, desto schneller werden nachhaltige Erfolge erzielt. Bierdeckel gehören zur Gastronomie wie das Bier zum Durst. Sie liegen dort aus, wo Menschen zusammenkommen, sind wiederverwendungsfähig und wenig materialintensiv, aber auffällig. Außerdem können sie aus recyceltem Material hergestellt werden. Somit sind sie der ideale Werbeträger auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung.“
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Sie beantragen, die Münchner Bürger*innen im Rahmen einer Bierdeckel-Kampagne aktiv über die vielfältigen Möglichkeiten zu informieren, sich für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen. Der Inhalt des Antrages betrifft damit eine laufende Angelegenheit, deren Besorgungnach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich.
Ich erlaube mir daher, Ihren Antrag auf dem Schriftweg zu beantworten.
Zu Ihrem Antrag vom 26.9.2022 teile ich Ihnen Folgendes mit:
Mit der im September 2022 gelaunchten Klimaschutz-Kampagne „Re:think München“ aktiviert das Referat für Klima- und Umweltschutz die Bürger*innen für den Klimaschutz. Dafür geht das RKU zusammen mit anderen Referaten dahin, wo man mit klimaneutralem Handeln viel bewegen kann – im eigenen Quartier. „Re:think München“ motiviert die Menschen vor Ort mit Aktionen und Events dazu, klimabewusst zu leben und sich dafür zu engagieren.
Neben der quartiersbezogenen Kommunikation, die punktuell, aber dafür intensiv umgesetzt wird, plant das Referat für Klima- und Umweltschutz mit Re:think München ebenso gesamtstädtische Kommunikationskampagnen.
Um so viele Bürger*innen wie möglich zu erreichen, werden die Kampagnen multimedial ausgesteuert. Neben vielen Kommunikationskanälen werden diese Kampagnen in Zukunft auch in der Münchner Gastronomie stattfinden. In über 500 Locations in München und dem Umland, vorwiegend in der Gastronomie (Cafe‘s, Bars, Restaurants), werden über einen Medienpartner Postkarten verteilt, die in den bekannten Aufstellern zu finden sein werden. Auf diesen kostenfreien Postkarten werden somit die Botschaften für einen aktiven Klimaschutz transportiert. Für weiterführende Informationen werden die Bürger*innen mittels eines QR-Codes auf rethink-muenchen.de geleitet. Durch diesen QR-Code kann dann ebenso der Werbeerfolg gemessen werden.
Sollte sich dieses Werbemittel als effektives Werbemedium erweisen, ist im nächsten Schritt in der Kommunikationsplanung eine Verteilung von Bierdeckeln über den Mediapartner geplant.