Sogenannte K.-o.-Tropfen werden häufig in Diskotheken oder auf Partys eingesetzt, wenn Alkohol getrunken wird. Personen, denen solche K.-o.-Tropfen verabreicht wurden, berichten von Erinnerungsverlusten und wissen nicht mehr, wann sie mit wem wohin gingen oder wie und von wem sie wohin gebracht wurden. Mädchen und Frauen sind häufiger betroffen als Jungen und Männer. Laut Auskunft des Polizeipräsidiums München bewegen sich die angezeigten Delikte mit dem Schlagwort „K.o.-Tropfen“ seit 2014 auf ähnlichem Niveau. Zudem gibt es eine hohe Dunkelziffer, da die Nachweisdauer nur wenige Stunden beträgt und eine hohe Hemmschwelle für eine Anzeige sowie fehlendes Wissen über Hilfsnetzwerke hinzukommen.
Das Referat für Bildung und Sport wird daher eine Informationskampagne zu diesem Thema an den weiterführenden Schulen durchführen. Das hat der Bildungsausschuss des Stadtrats jetzt beschlossen. Zentrales Ziel der Informationskampagne ist es zu verhindern, dass junge Menschen unter Anwendung von K.-o.-Tropfen Opfer von vor allem sexueller Gewalt werden. Jugendliche, aber auch Eltern, Lehrkräfte und pädagogische oder psychologische Fachkräfte an Schulen sollen hier besonders sensibilisiert werden. Durch die geplanten Maßnahmen wird die Lücke der Lebenswelt Schule bei diesem Thema geschlossen.
In München existiert bereits eine Vielzahl von Aktionen zur Prävention beim Thema K.-o.-Tropfen und die jeweiligen Träger verfügen über eine hohe Expertise. Daher soll die Informationskampagne in Abstimmung mit externen Partnern erarbeitet werden und an Maßnahmen anknüpfen, die sich in der Praxis bewährt haben. Die entstehenden Kosten werden aus vorhandenen Mitteln des Referats für Bildung und Sport getragen. Zusätzlich zu den geplanten Aktivitäten im Rahmen der Kampagne können die Schulen in eigener Verantwortung mit ihren Schulbudgets Maßnahmen von externen Trägern finanzieren.