Hohe Mieten und ein angespannter Wohnungsmarkt haben eine erhebliche Auswirkung auf die Lebensbedingungen junger Erwachsener. Eine gesicherte, finanzierbare und dem jugendlichen Lebensalter entsprechende Wohnsituation ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Aus diesem Grund führt der Kinder- und Jungendhilfeausschuss des Stadtrats am Mittwoch, 12. Juli, ein Hearing im Kreativquartier durch, das in enger Kooperation vom Sozialreferat, dem Kreisjugendring München Stadt, dem Münchner Trichter und dem Jugendhilfeträger IMAL vorbereitet wurde. Junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren wurden von Anfang an aktiv in die Vorbereitungen eingebunden. Im Hearing diskutieren sie ihre Erfahrungen, Forderungen und Vorschläge mit Mitgliedern des Stadtrats. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Landeshauptstadt München steht vor der großen Herausforderung, das Wohnen für alle Bevölkerungsgruppen bezahlbar zu gestalten. Eine Gruppe mit sehr hohem Unterstützungsbedarf sind dabei junge Menschen, deren Einkommen für eine eigene Wohnung auf dem freifinanzierten Markt nicht ausreichend ist. Die angesichts des Fachkräftemangelns dringend benötigten etwa 42.000 Auszubildenden mit Ausbildungsort im Stadtgebiet München verfügen ohne elterliche Zuwendungen nicht über ein ausreichendes Einkommen, um eine eigene Wohnung mieten zu können. Für diese Zielgruppe ist im Oktober 2022 das Azubi-Werk von der Stadt, der DGB Jugend München und dem Kreisjugendring München gegründet worden, das 1.000 bezahlbare Apartments bis Ende 2025 plant. Neben diesen ersten Erfolgen gibt es aber noch viel zu tun.“
Der Leiter des Amts für Wohnen und Migration, Gerhard Mayer, und die Leiterin des Stadtjugendamts, Esther Maffei, stellen gemeinsam mit Expert*innen aus den Sozialreferat, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft, dem Referat für Bildung und Sport und dem Kommunalreferat die Erkenntnisse der Stadtverwaltung über die Wohnsituation junger Menschen dar. Darüber hinaus nehmen auch Fachkräfte der städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und GEWOFAG sowie von freien Trägern der Jugendhilfe an der Veranstaltung teil.
Gemeinsam erarbeiten alle Beteiligten in fünf Foren mögliche Lösungsansätze, die die Wohnsituation junger Menschen verbessen können. Die Ergebnisse des Hearings werden dann zusammengefasst und im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vorgestellt.