Podiumsgespräch zum Thema „Kunstfreiheit – Grenzen und Verantwortung. Nachdenken über Antisemitismus in der Kunst“
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Leo Agerer und Beatrix Burkhardt (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 26.4.2023
Antwort Kulturreferent Anton Biebl:
Sie haben zur Veranstaltung „Kunstfreiheit – Grenzen und Verantwortung. Nachdenken über Antisemitismus in der Kunst“ in Ihrer Anfrage vier Fragen zur Umsetzung und einer möglichen künftigen Planung gestellt.
Zu Ihrer Anfrage vom 26.4.2023 teile ich Ihnen Folgendes mit:
Frage 1:
Warum erfolgt hier ausschließlich die Beteiligung der Grünen/Rosa Liste? Soll das Thema ausschließlich durch die Grünen/Rosa Liste besetzt werden?
Antwort:
Es ging den Veranstalter*innen darum, ausgehend von konkreten Anlässen ein Gespräch anzustoßen. Im Ankündigungstext hieß es dazu: „Die documenta 2022 in Kassel, die Aussetzung des Stücks „Vögel“ im Münchner Metropoltheater und andere Ereignisse haben Kontroversen ausgelöst. Wie kann es gelingen, die Freiheit der Kunst zu schützen und sich zugleich engagiert gegen antisemitische oder rassistische Inhalte in der Kunst einzusetzen?“
Das unterstreicht den Bezug zu der Diskussion in München als lokalen Auslöser für die Veranstaltung. Da Herr Stadtrat Dominik Krause dabei maßgeblich in Erscheinung getreten ist, wurde er zur weitergehenden Erläuterung seiner Perspektive eingeladen. Als Stadtrats-Hearing war die Veranstaltung nie geplant.
Frau Bürgermeisterin Habenschaden hat als Vorsitzende des Kulturausschusses begrüßt.
Beide Besetzungen waren daher nicht parteipolitisch veranlasst.
Frage 2:
Wer war über diese Veranstaltung informiert und warum wird hier die Chance vertan, eine breite öffentliche Diskussion mit allen demokratischen Parteien zu führen?
Antwort:
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule entwickelt und durchgeführt. Dabei haben beide Partnerinnen auch die Kommunikation in den jeweiligen Netzwerken angestoßen. Das Kulturreferat hat dabei neben der Kommunikation mit der Fachstelle für Demokratie und den betroffenen Studierendenverbänden über Newsleter, Rathaus-Umschau (Terminhinweise am 21. und 25.4.) und WILMA informiert und die Leitungsebene aller städtischen Institute um Teilnahme gebeten. Dass die Stadträt*innen darüber hinaus nicht auch noch persönlich eingeladen wurden, ist ein Versäumnis, für dass sich das Kulturreferat entschuldigt.
Frage 3:
Soll es eine eigene Veranstaltung des Kulturreferats zum Thema Antisemitismus in der Kultur geben, an der der Kulturausschuss und interessierte Stadträte und Stadträtinnen und entsprechende Vertreter/Innen unterschiedlicher künstlerischer Sparten beteiligt werden?
Frage 4:
Wenn ja, wann, wenn nein, warum nicht?
Antwort:
Nachdem bundesweit und in München zahlreiche Veranstaltungen dazu stattfinden, plant das Kulturreferat aktuell keine weitere Initiative in Form einer eigenen Veranstaltung. Zudem hat die Praxis und die Abstimmung mit der Fachstelle für Demokratie eine andere Fokussierung ergeben, die auf den direkten Austausch mit Betroffenen setzt, Sensibilisierungsmaßnahmen erarbeitet und sich aktiv am Diskurs beteiligt.