Wohnungsmarktbarometer 2022 erschienen
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Rathaus Umschau 133 / 2023, veröffentlicht am 14.07.2023
Mit dem Wohnungsmarktbarometer veröffentlicht das Referat für Stadtplanung und Bauordnung jährlich eine Auswertung der Angebotsmieten und Kaufpreise für Wohnimmobilien in der Stadt München. Jetzt liegt die Analyse für das Jahr 2022 vor. Sie bestätigt erneut, wie wichtig der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum angesichts der sehr hohen Mieten ist. Diesem Auftrag kommt die Landeshauptstadt mit zahlreichen Maßnahmen und Programmen nach.
Für das Wohnungsmarktbarometer 2022 wurden rund 27.000 Miet- und Kaufangebote ausgewertet, die auf dem Internetportal ImmobilienScout24 veröffentlicht wurden. Seit 2016 dienen die Onlineanzeigen des Internetportals ImmobilienScout24 als Datengrundlage für das Wohnungsmarktbarometer. Im Jahr 2021 wurden die vom Forschungsinstitut F+B zur Verfügung gestellten Inserate ausgewertet, weshalb im nun vorliegenden Bericht ein Zweijahresvergleich mit dem Jahr 2020 gezogen wird.
Die durchschnittliche Erstbezugsmiete für eine unmöblierte Neubauwohnung lag in der Landeshauptstadt bei 22,27 Euro pro Quadratmeter und damit rund vier Prozent über dem Niveau von 2020. Dies entspricht einem Anstieg von zwei Prozent jährlich. Im Bestand waren die Wiedervermietungsmieten unmöblierter Wohnungen mit 19,25 Euro pro Quadratmeter stabil, das heißt ähnlich hoch wie 2020.
21,5 Prozent aller inserierten Wohnungen wurden 2022 möbliert angeboten. Dabei handelte es sich vor allem um kleinere Bestandswohnungen zwischen 20 und 60 Quadratmetern. Möblierte Neubauwohnungen wurden für durchschnittlich 30,24 Euro pro Quadratmeter und damit ähnlich teuer wie 2020 angeboten. Sie waren aber 36 Prozent teurer als unmöblierte Neubauwohnungen. Möblierte Bestandswohnungen wurden 2022 mit durchschnittlich 26,46 Euro pro Quadratmeter sogar etwas günstiger inseriert als 2020.
Zum Verkauf wurden Neubauwohnungen für 13.500 Euro pro Quadratmeter und Bestandswohnungen für rund 9.900 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die Kaufpreise stiegen somit in der Gesamtjahresbetrachtung auch 2022 weiter an. In der zweiten Jahreshälfte 2022 zeichnete sich jedoch in beiden Segmenten ein gewisser Rückgang der Kaufpreise ab. Angesichts der hohen Dynamik der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ist eine Prognose der weiteren Preisentwicklung für Eigentumswohnungen schwierig, insbesondere auch wegen der lagebedingten Differenzierung. Die Stadt München schöpft alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um bestehenden Wohnraum zu schützen, neuen Wohnraum zu schaffen und dem starken Aufwärtstrend der Münchner Mieten entgegenzuwirken. Bereits seit 1989 schafft das wohnungspolitische Handlungsprogramm „Wohnen in München (WiM)“ die Voraussetzung für die Erstellung und den Erhalt bezahlbaren Wohnraums. Das neue Programm „WiM VII“ (2023–2028) steht für bezahlbares, qualitätsvolles und nachhaltiges Wohnen und beinhaltet ein Finanzvolumen von über zwei Milliarden Euro an städtischen Mitteln. Dies bedeutet mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Vorgänger WiM VI (2017–2022). WiM VII ist damit das finanzstärkste kommunale Wohnungsbauprogramm in Deutschland.
Das Wohnungsmarktbarometer 2022 steht unter muenchen.de/wohnungsmarktbeobachtung zum Download bereit.