Die Münchner Stadtentwässerung (MSE) warnt aus aktuellem Anlass vor Haustürgeschäften im Zusammenhang mit der Dichtheitsprüfung und Sanierung privater Schmutzwasserleitungen. Zahlreiche Anrufe bei der MSE bestätigen, dass den Münchner Haushalten entsprechende Dienstleistungen verstärkt und unaufgefordert an der Haustür angeboten werden. Dabei wird gezielt der Eindruck erweckt, im Auftrag der Stadt beziehungsweise der Münchner Stadtentwässerung zu handeln. Mitunter wird auch vorgegeben, dass eine Untersuchung der privaten Leitungen im Rahmen von Baumaßnahmen am städtischen Kanalnetz nötig sei. Die Angebote beinhalten oft eine Kamerainspektion des Kanals zu außergewöhnlich günstigen Preisen, wenn die Prüfung sofort beauftragt wird. Danach wird die Sanierung von vermeintlich festgestellten Schäden zu oft überhöhten Preisen angeboten.
Die Grundstückseigentümer*innen sind selbst für die Dichtheit und ordnungsgemäße Funktion ihrer Entwässerungsanlagen verantwortlich. Die MSE begrüßt es ausdrücklich, wenn sie entsprechenden Funktionsstörungen vorbeugen, Anlagen inspizieren und Schäden beheben lassen. Das ist ein wichtiger privater Beitrag zu Grundwasser- und Umweltschutz.
Zum Schutz vor unseriösen Machenschaften bittet die MSE, folgende Punkte zu beachten:
-Die MSE fordert zu Prüfungen und Nachweisen immer schriftlich und selbst auf.
-Die MSE beauftragt keine Firmen zur Kontrolle privater Leitungen. -Lassen Sie sich bei Vertragsabschluss nicht unter Druck setzen. Eine seriös arbeitende Firma wird den Kunden immer Bedenkzeit einräumen und ihr Angebot gegebenenfalls näher erläutern.
-Pauschale Angebote ohne Kenntnis der örtlichen Situation sind verdächtig. Um ein wirtschaftliches Angebot ausarbeiten zu können, benötigt eine seriös arbeitende Firma genaue Kenntnisse über Beschaffenheit und Umfang einer Entwässerungsanlage beziehungsweise die zugehörigen Bestandspläne.
-Holen Sie immer von mehreren Firmen Angebote ein und vergleichen Sie diese kritisch. Hinterfragen Sie die einzelnen Positionen der Angebote und lassen Sie sich diese erklären. Vor allem bei unterschiedlich angebotenen Verfahren oder Baumaterialien sollten Sie sich die Vor- und Nachteile der einzelnen Alternativen erklären lassen. Viele Firmen bieten nur bestimmte Verfahren an, welche aber nicht für jeden Einsatz gleich geeignet sein müssen.
-Vereinbaren Sie bei Auftragserteilung, dass bei TV-Inspektionen festgestellte Schäden schriftlich (Befahrungsprotokoll) und möglichst mit Fotos, besser mit Video, belegt und dokumentiert werden.
-Lassen Sie sich im Anschluss an die Befahrung die Protokolle, Videos, Bilder etc. von der ausführenden Firma aushändigen. Nur mit diesen Grundlagen können Sie dann auch von anderen Firmen Angebote zur Sanierung einholen.
-Bezahlen Sie Rechnungen erst, wenn alle Leistungen erbracht wurden und Ihnen alle Unterlagen, Nachweise etc. vorgelegt wurden.
Weitere Tipps zum Thema sind zu finden unter www.muenchen.de/mse unter der Rubrik „Grundstücksentwässerung/Firmen finden“. Für Fragen von Bürger*innen steht die MSE telefonisch unter 233-96996 (Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag von 13 bis 15 Uhr) oder per E-Mail an 42.mse@muenchen.de oder 424.mse@muen-
chen.de gerne zur Verfügung – oder auch persönlich nach Terminvereinbarung (Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr, Friedenstraße 40, Haus 3).